Die EU reagiert auf den Protektionismus der USA.
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Die EU führt dauerhaft Sonderabgaben auf Stahlprodukte ein, um europäische Hersteller vor schwerwiegenden Marktverzerrungen durch die neuen US-Zölle zu schützen. Wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte, stimmten die Mitgliedstaaten einem entsprechenden Plan zu. Er kann damit wie geplant Anfang Februar umgesetzt werden. Die Regelungen sollen vorerst bis Juli 2021 gelten.
Auf vorläufiger Basis erhebt die EU die Sonderabgaben bereits seit dem vergangenen Sommer. Sie umfassen einen Zusatzzollsatz in Höhe von 25 Prozent auf Importe, die wegen der US-Zölle zusätzlich in die EU kommen. An der Verzollung der traditionellen Stahl-Importmengen ändert sich nichts. Sie werden von der EU als die Durchschnittsmengen der vergangenen drei Jahre definiert.
Der europäische Fahrzeugherstellerverband ACEA kritisierte die nun beschlossene Maßnahme als schädlich für seine Mitgliedsunternehmen. "Diese Schutzmaßnahmen stellen ein reales Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autobauer dar", kommentierte Generalsekretär Erik Jonnaert am Mittwoch.
Die US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte waren im vergangenen Frühjahr eingeführt worden. Präsident Donald Trump begründete sie "mit nationalen Sicherheitsinteressen". Die EU hält das aber für unglaubwürdig und geht davon aus, dass es darum geht, die US-Wirtschaft vor unerwünschter Konkurrenz zu schützen.