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Europa landet auf dem Mars

Von WZ Online

Wissen
Die Ablösung der Sonde Schiaparelli.
© ESA/ATG medialab

Nach der Landung wurden Signale des Satelliten empfangen. Das Modul an der Oberfläche schwieg zunächst.


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Die Operation ExoMars, die  europäisch-russische Raumfahrtmission zum Roten Planeten, hat heute das Testmodul Schiaparelli auf die Marsoberfläche gebracht. Im Anschluss an den Landeanflug wurden um 18:34 MEZ bestätigende Signale vom Satelliten, dem Trace Gas Orbiter (TGO) empfangen. Schiaparelli schweigt zur Zeit noch. Das Landemanöver fand mitten in der Saison der Marsstürme statt, über die man sich neue Erkenntnisse erhoffte.

"Wir haben noch Hoffnung und bekommen hoffentlich klarere Ergebnisse in der Nacht", sagte Chef der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Jan Wörner, am Mittwochabend in Darmstadt. Die nächste Live-Übertragung aus der ESA ist für Donnerstag 10 Uhr vormittags vorgesehen.

Die ESA hat Schiaparelli als Testapparatur für eine umfassendere Mission konstruiert: 2020 soll ein europäischer Rover dem US-Modell Curiosity Gesellschaft leisten. Mit dem Mars hat die europäische Raumfahrt bisher allerdings keine guten Erfahrungen gemacht. 2003 verlor die Landeeinheit Beagle 2 trotz einer weichen Landung den Kontakt aus bislang nicht geklärter Ursache.

Am vergangenen Sonntag waren das Modul und der Satellit getrennt worden. Mit dem Manöver ist der Satellit nach sieben Monaten Reise durchs All in seine Umlaufbahn um den Mars eingeschwenkt. Er wird in den nächsten Monaten nach Spuren von Gasen in der Kohlenstoffdioxid-Atmosphäre des Planeten suchen. Weitere Bestandteile sind Argon und Stickstoff. Der Sauerstoffanteil liegt bei etwa 0,14 Prozent. Weitere Spurengase sind Methan und Acetylen (Ethin).

Die Mission

ExoMars ist ein gemeinsames Projekt der europäischen Raumfahrtsbehörde ESA und der russischen Weltraumorganisation Roskosmos.

TGO ist am 14. März zusammen mit dem Testmodul Schiaparelli als Teil des ExoMars-Projekts vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet und hat seither rund 500 Millionen Kilometer zurückgelegt.

Bis Ende 2017 soll TGO in mehreren Manövern seinen Zielorbit ansteuern. Dann wollen die Forscher mit dem Orbiter unter anderem nach Spuren von vergangenem Leben auf dem Mars suchen.Die Belege für das frühere Vorhandensein von Wasser sprechen dafür. Aktuell präsentiert sich der Planet hingegen lebensfeindlich, nämlich ausgetrocknet und von radioaktiver Strahlung geprägt.

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