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Europäische Autobauer müssen an ihren Serviceleistungen arbeiten

Von Petra Medek

Wirtschaft

Die europäischen Autohersteller hätten in den vergangenen Jahren massiv und erfolgreich auf Produktinnovationen gesetzt. Bei den Servicedienstleistungen hätten sie im internationalen Vergleich aber Nachholbedarf, erklärte Gerald Weber, Vize-Präsident des Consulters A.T Kearney Deutschland, gestern bei einem Pressegespräch in Wien.


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In der abgeschwächten Konjunktur habe die Innovationsführerschaft besonderen Stellenwert, betonte der Berater.

Während in der Vergangenheit das Auto selbst im Mittelpunkt stand, müsse das Hauptaugenmerk nun auf Vermarktung und Service liegen. So sollten sich die Autohersteller zukünftig als Mobilitätsprovider verstehen. Qualität werde vom Kunden bereits vorausgesetzt und sei deshalb in der Autoindustrie kein bestimmender Wettbewerbsfaktor. Über die Preisschiene könne die europäische Autoindustrie auch nicht punkten, da das Kostenniveau in Europa höher sei als anderswo - das müsse durch höhere Attraktivität der Produkte wettgemacht werden.

Der Automarkt steht vor einer Individualisierung; in allen Klassen werden praktisch alle Ausstattungen gebaut, ist Weber überzeugt. Die Produktionsstrukturen müssten daher flexibilisiert werden; häufig würden Produktionsschritte aber auch an Zulieferer ausgelagert, welche sich zu "Innovationsprovidern" entwickelten.

Der Konzentrationsprozess in der Branche wird sich weiter fortsetzen. Die Zahl der selbstständigen Markenproduzenten wird von 79 im Jahr 1977 auf 31 im Jahr 2002 sinken.