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Europapier, die 100%-Großhandelstochter von Österreichs größtem Papierkonzern Frantschach, setzt weiter voll auf Wachstum in Ost- und Zentraleuropa. Schon jetzt ist man dort mit rund 30% | Marktanteil die "Nummer 1", binnen fünf Jahren erwarten die Vorstände Kurt Schwarz und Werner Mitteregger 50% Zuwachs beim Pro-Kopf-Papierverbrauch in dieser Region, wie sie anlässlich der | offiziellen Eröffnung eines neuen Logistik-Zentrums in Prag betonten.
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Europapier erzielt bereits zwei Drittel des gesamten Umsatzes von zuletzt 3,1 Mrd. Schilling · heuer soll auf 3,5 Mrd. gesteigert werden · in den Reformländern. Man bearbeitet diese Märkte seit
Anfang der 90er Jahre, von 1993 bis 1999 ist die Absatzmenge dort von 5.000 Tonnen auf 140.000 Tonnen um das 28fache gestiegen · "herzeigbare Wachstumsraten", meint Schwarz. Bis 2003 will man in
Österreich, wo man mit 40% Anteil Marktführer ist, um 5.000 auf 95.000 Tonnen steigern, in Osteuropa aber um 65.000 auf 205.000 Tonnen.
Größte Auslandstochter ist die 1993 mit sechs Mitarbeitern gegründete tschechische Europapier Bohemia. Mit mehr als 100 Beschäftigten und 27% Marktanteil ist man im Nachbarland mittlerweile die
Nummer 2 hinter dem früheren Monopolisten Ospap. Das neue, für 80 Mill. Schilling in Prag errichtete hochmoderne Logistikcenter mit 16.000 Palettenplätzen soll mithelfen, dem Marktführer noch näher
zu rücken. "Unser Hauptziel ist aber, das qualitative Wachstum zu forcieren, unsere Stars der Zukunft werden dabei der neue Bereich Verpackung und die Spezialpapiere sein", meint Schwarz. Der Umsatz
der Prager Tochter soll heuer von 450 Mill. Schilling auf bis zu 550 Mill. steigen. Daneben ist Europapier auch in Polen, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Slowakei, Russland, Mazedonien,
Jugoslawien und in der Ukraine präsent.
Und obwohl man bereits jetzt klar zu den Gewinnern der Wende im ehemaligen Ostblock gehört - alle neun Osttöchter schreiben schwarze Zahlen · kann für die Schwarz und Miteregger die EU-Osterweiterung
"gar nicht rasch genug kommen": Deutliche Vereinfachung der Logistik, wenn die Grenzen fallen, und · in weiterer Zukunft · auch der Wegfall der Währungsrisken sollten weitere Impulse bringen.
Wachstumsgrenzen durch die zunehmende "Elektronisierung" sieht man eher nicht, auch wenn irgendwann einmal wirklich das papierlose Büro kommen sollte: "Der Bedarf wird sich lediglich verlagern". Die
Beispiele USA und Westeuropa, wo der Papierverbrauch immer noch stärker steigt als das Bruttoinlandsprodukt, zeigten das deutlich. Und das Potenzial des "Wohlstandsindikators Papierverbrauch" im
Osten ist gewaltig: "Während man in Österreich heute auf 230 Kilo Papier pro Kopf und Jahr kommt, sind es in Osteuropa erst 65 Kilo".