Wien. Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch mehrheitlich mit Verlusten geschlossen. Die größten Abschläge mussten die Börsen in Frankfurt (minus 1,09 Prozent), Madrid (minus 0,96 Prozent) und Brüssel (minus 0,82 Prozent) verzeichnen. Einer der Gründe dieser Entwicklung war das Ölpreis-Rekordhoch (der Preis stieg zeitweise über 132 Dollar) und ein darauf folgender schlechter US-Börsenstart, mehrheitlich mit Verlusten.
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Auch die Börsen mit Gewinnen wie Wien, Mailand, London oder Amsterdam schlossen nur geringfügig fester. In London halfen unter anderem die Gewinne der Minen- und Ölwerte dem Markt ins Plus.
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist von 102,4 Punkten im Vormonat auf 103,5 Punkte gestiegen, Volkswirte hatten im Mai einen Rückgang auf 102,0 Punkte erwartet. Auch die Lagebeurteilung fiel im Mai etwas besser aus als prognostiziert, ebenso wie der Erwartungs-Index.
Auto- und Ölwerte lagen im Sektorenvergleich genau an entgegengesetzten Enden. Während Autoaktien wegen des hohen Ölpreises und möglichen restriktiveren Umweltgesetzen europaweit nachgeben, legten Öltitel im Sog der Ölpreis-Rekordfahrt zu. Weiters gewannen Versorger-, Chemie- und Rohstoffaktien.
Auch Fluglinien litten, wie allgemein Tourismusaktien, wie kaum ein anderer Sektor unter dem Ölpreis. So sanken Air France-KLM um 3,52 Prozent auf 18,65 Euro, Lufthansa verloren 3,06 Prozent auf 16,13 Euro und Britisch Airways gaben um 2,41 Prozent auf 202,75 Britische Pence nach.
In Italien verloren Fiat 2,82 Prozent auf 14,802 Euro, in Frankreich fielen Renault 3,32 Prozent auf 64,73 Euro und PSA Peugeot Citroen gaben 4,61 Prozent auf 41,79 Euro nach. Auch deutsche Autowerte wie Daimler (minus 2,75 Prozent auf 50,93 Euro) notierten mit Verlusten.
Die europäische Automobilindustrie muss den Schadstoffausstoß ihrer Pkw möglicherweise deutlich stärker senken als bislang bekannt. Der Europa-Parlamentarier Guido Sacconi, der als Berichterstatter für das Gesetz im federführenden Umweltausschuss großen Einfluss auf die Vorschriften ausübt, fordert laut einem Pressebericht in seinen Änderungsvorschlägen zum EU-Gesetz zur Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxyd bei Autos, dass der CO2-Ausstoß bis 2020 auf mindestens 95 Gramm pro Kilometer fallen muss.
Unter den größten Sektorengewinnern, den Ölwerten, legten Eni als stärkster Wert im Euro-Stoxx-50 2,75 Prozent auf 26,87 Euro zu, Total wurden um 1,32 Prozent fester auf 57,70 Euro gehandelt und Repsol-YPF stiegen um 1,81 Prozent auf 27,52 Euro.
In Paris wurden Lafarge ex Dividende mit minus 5,23 Prozent bei 116,00 Euro gehandelt. Der französische Baustoffkonzern schüttet 4,00 Euro je Aktie aus.
EADS-Aktien sanken um 2,97 Prozent auf 15,70 Euro.
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BörseIndexSchlussDiff (P) Diff (%)
WienATX4.422,47+ 13,44+0,30
FrankfurtDAX7.040,83- 77,67-1,09
LondonFT-SE-1006.198,10+ 6,50+0,10
ParisCAC-405.027,55- 27,33-0,54
ZürichSPI6.366,59- 39,01-0,61
MailandMIBtel25.508,00+ 6,00+0,02
MadridIBEX-3513.857,20-134,90-0,96
AmsterdamAEX487,62+ 0,35+0,07
BrüsselBEL-203.765,79- 31,06-0,82
StockholmSX Gesamt325,86- 1,36-0,42
EuropaEuro-Stoxx-503.794,13- 28,18-0,74