Berlin. Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Talfahrt im November mit erhöhter Geschwindigkeit fortgesetzt. Besonders in den letzten Tagen des Monats dürfte sich die Lage bei den Unternehmen verschlechtert haben, wie aus dem am Montag veröffentlichten Markit-Einkaufsmangerindex (EMI) hervorgeht.
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"Kein Land ist von den steigenden Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft unbeeinflusst geblieben", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Die Industrieproduktion fällt so stark wie nie seit Beginn der Erhebungen in allen Ländern der Euro-Zone, weil sowohl die Nachfrage aus dem Ausland als auch aus dem Inland eingebrochen ist."
Der Einkaufsmanagerindex sank auf 35,6 Punkte von 41,1 Zählern im Oktober und ist so weit von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten entfernt wie nie. Damit hält der Abschwung bereits sechs Monate in Folge an. In fast allen Ländern fuhren die Unternehmen ihre Produktion so stark zurück wie nie zuvor, in Spanien war der Rückgang jedoch mit Abstand am stärksten.
Grund für den gedrosselten Ausstoß ist ein Einbruch beim Auftragseingang. Hersteller von Vorleistungsgütern berichteten den Forschern zufolge, dass sie von den Problemen bei den Automobilherstellern in Mitleidenschaft gezogen würden, Industriegüterproduzenten klagten über Kreditengpässe. Vergleichsweise glimpflich kamen die Hersteller von Konsumgütern davon: Auch wenn hier der Auftragseingang so stark zurückging wie seit Umfragebeginn nicht, so war das Minus doch deutlich geringer als in den anderen beiden Sparten.
Die Rezession in der Industrie hinterließ auch Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Firmen bauten viel Personal ab. Besonders hoch fiel das Minus in Frankreich, Italien, Spanien, Irland, Griechenland und den Niederlanden aus.
Wegen rückläufiger Rohstoffpreise sanken die Kosten für die Unternehmen erstmals seit September 2003. In den meisten Ländern reichten die Firmen diese Kostenvorteile an ihre Kunden auch weiter.