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Jato-Studie: Absatzkrise auf Europas Automarkt im Juli verschärft.
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Frankfurt/Wien. Die Kluft zwischen den profitablen und den angeschlagenen deutschen Autobauern wird immer breiter. Während Opel und auch die Europa-Tochter von Ford in mehreren Werken Kurzarbeit einführen, fahren der jüngst in den VW-Konzern eingegliederte Sportwagenbauer Porsche und der Premiumhersteller BMW Sonderschichten.
Porsche streicht einer Studie des Car-Instituts der Uni Duisburg-Essen zufolge auch die weitaus höchsten Gewinne pro Auto in der ganzen Branche ein - rund 17.000 Euro. BMW/Mini bringt es mit 4000 Euro auf Rang zwei. Am unteren Ende dieser Liste steht die GM-Tochter Opel. Die Rüsselsheimer schrieben demnach für jedes im ersten Halbjahr verkaufte Auto fast 1000 Euro Verlust. In den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern sollen daher demnächst fast 17.000 Beschäftigte kurzarbeiten.
Kaum besser als Opel geht es der Europa-Tochter des US-Autobauers Ford. Sie verlor laut der Car-Studie im ersten Halbjahr mit jedem Neuwagen-Verkauf gut 500 Euro und will nun auch im September an weiteren vier Tagen Kurzarbeit einführen. Vor allem die mangelnde Kauflust - und wohl auch Kaufkraft - in Südeuropa trifft die Hersteller von Autos für schmalere Brieftaschen, wie Opel und Ford, aber auch Peugeot und Fiat, besonders hart.
Laut dem Marktbeobachter Jato-Dynamics war der Automarkt in Europa im Juli erneut stärker rückläufig - er schrumpfte um mehr als 8 Prozent. Für die ersten sieben Monate 2012 ergab sich damit ein Minus von fast 6 Prozent. Weitere signifikante Aussagen der Jato-Studie: Nur einer der fünf größten Automärkte Europas - nämlich Großbritannien - verzeichnet im Juli einen Zuwachs; in Griechenland schrumpfte der Markt im Juli sowie auch in den ersten sieben Monaten insgesamt um mehr als 40 Prozent - im Juli wurden ganze 5743 Pkw verkauft; von den Top-10-Marken konnte nur eine in Europa im Juli zulegen, nämlich die VW-Tochter Audi - vor allem wegen zweier neuer Modelle.
Peugeot-Hoffnung 208ist schon in den Top-5
Dass neue Modelle insgesamt ganz bedeutend für den Erfolg einer Marke sind, bewies der Einstieg des neuen Peugeot-Kompaktklasse-Wagens 208: Mit fast 18.000 Stück stieg er im Juli auf Platz 5 in die Top-10-Hitparade der Modelle ein, nur noch knapp hinter dem Opel/Vauxhall Astra. Die Top-3 waren unverändert der VW Golf, der VW Polo und der Ford Fiesta.