Architekturwettbewerb startet jetzt, Eröffnung ist für 2025 geplant.
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Sie soll Europas modernste Veranstaltungshalle werden und Platz für 20.000 Besucher bieten. Wien wird nämlich von Großveranstaltern schon des Öfteren ausgelassen, wenn es etwa darum geht Weltstars auftreten zu lassen. Denn für solche Kapazunder ist die 63 Jahre alte Stadthalle schon zu klein geworden, erklärte Wien-Holding-Chef Kurz Gollowitzer in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke am Donnerstag, wo der Startschuss für den EU-weiten Architekturwettbewerb gegeben wurde.
Der geplante Ablauf: Der Wettbewerb läuft in einem zweistufigen anonymen Verfahren ab. Aus den zehn besten Einreichungen aus der erste Runde wird in der zweiten Runde der Sieger ermittelt. Juryvorsitzender ist der Wiener Architekt Andras Palffy, der derzeit die Parlamentssanierung verantwortet. Berücksichtigt werden nur Konzepte, welche Baukosten von 250 Millionen Euro nicht überschreiten. Diese Summe beinhaltet nur das Bauwerk - nicht aber das Innenleben der Mehrzweckhalle oder sonstige Infrastrukturmaßnahmen, wie Hanke erklärte.
Baubeginn 2023
Im Herbst soll feststehen, wie die "Arena" in Neu Marx im 3. Bezirk konkret aussehen soll, 2022 sollen die Behördengenehmigungen starten, Baubeginn ist für 2023, die Eröffnung für 2025 geplant. Zuständig dafür ist die eigens gegründete WH Arena Projektentwicklung GmbH.
Mit den Vorgaben für die Halle habe man sich an den derzeit angesagtesten Hallen in Europa orientiert: Die Event-Halle in Köln, die mit ihrer 360 Grad-Arena eine Stadionstimmung ermöglicht, eine Großhalle in London, die vom Fassungsvermögen her mehr als 20.000 Personen aufnehmen kann - und die erst vor zwei Jahren eröffnete Arena in Kopenhagen, die am letzten Stand der Technik und damit (noch) die topmodernste Halle Europas ist. Präferiert wird laut Gollowitzer eine Ovalform, aber obligatorisch sei das nicht. "Auch eine U-Form wäre denkbar, sofern alle Anforderungen erfüllt werden", so Gollowitzer. Und diese Anforderungen lauten: Funktionalität von Anlieferung bis Backstage-Bereich, Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb, Wirtschaftlichkeit und Eingliederung ins umliegende Areal.
In den vergangenen 12 Monaten habe man bereits ein Raum-, ein Mobilitäts- und Sicherheitskonzept ausgearbeitet sowie eine Analyse der zu erwarteten Besuchströme vorgenommen: Die Stadt rechnet damit, dass vier Fünftel der künftigen Besucher mit den Öffis anreisen werden. Parkplatzproblem werden demnach nicht erwartet, zumal konservativ geschätzt bereits jetzt schon mehr als 2000 Plätze vorhanden seien. Bei der WH Arena Projektentwicklung GmbH rechnet man überhaupt damit, dass 90 Prozent der künftigen Besucher aufgrund der guten öffentlichen Anbindung - zwei U3-Stationen 450 und 65 Meter entfernt sowie Straßenbahn- Bus- und S-Bahn-Anbindung - mit den Öffis anreisen werden.
Ob die Stadt das Projekt alleine oder mit einem Partner realisieren wird, soll laut Hanke noch bis Jahresende entschieden werden. Auch der Name "Wien-Holding Arena" sei nur der Arbeitstitel, wie Gollowitzer betonte. Laut Wiener Wirtschaftskammer soll das Großprojekt immerhin mehr als 200 Millionen Euro ins Bruttoregionalprodukt gespült werden und mehr als 2000 Arbeitsplätze entstehen.
Nachnutzung für Stadthalle
Und was die Stadthalle betrifft, so werde derzeit ein "Positionspapier" erarbeitet, das noch im ersten Quartal vorliegen soll. Bis zur Fertigstellung der Wien-Holding-Arena sollen dort aber wie gewohnt Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen stattfinden. Danach soll es eine auf die Nachnutzung abgestimmte Sanierung geben.