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Mazedonier zweigen 18 Prozent des Stroms ab. | Wien. Der heimische Energieversorger EVN freut sich über seinen Zukauf in Mazedonien. In der Vorwoche wurde der Vertrag über den Erwerb des Stromverteilers ESM (Elektrostopanstvo na Makedonija) um 225 Mio. Euro besiegelt, den auch tschechische und italienische Firmen kaufen wollten. Von den 3420 Mitarbeitern werden in den nächsten Jahren einige das Unternehmen verlassen müssen.
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Ähnlich wie in Bulgarien muss die EVN in Mazedonien hohe Stromverluste hinnehmen. Durch angezapfte Leitungen oder manipulierte Zähler kommen etwa 18 Prozent der Energie abhanden. Doch EVN-Chef Burkhard Hofer geht davon aus, dass diese Kinderkrankheiten bald ausgestanden sind. Strategische Bedeutung habe die jüngste Auslandstochter wegen ihres enormen Wasserkraftpotenzials. So könnten in den nächsten Jahren drei große Kraftwerke mit 200 bis 300 MW und 300 kleinere gebaut werden. "70 davon sind besonders interessant. Wir wollen auf jeden Fall dabei sein", erklärt Hofer vor Journalisten. Derzeit besitzt die ESM nur 11 kleine Wasserkraftanlagen mit insgesamt 40 MW Leistung. Ein weiteres Großprojekt baut die EVN in der Nähe von Duisburg/Deutschland. Das Steinkohlekraftwerk Walsum mit 750 MW, ein Joint Venture mit der deutschen Steag, kostet 800 Mio. Euro. Es ist laut Hofer vor allem deshalb eine attraktive Investition, weil die deutsche Regierung weniger rigide bei der Zuteilung von Verschmutzungsrechten ist: "Wir bekommen die volle Ration."