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Peter Pilz und Ewald Stadler sind zweifellos - egal, wie man zu beiden stehen mag - begnadete Selbstdarsteller auf der an Charakterköpfen ohnehin recht armen politischen Bühne Österreichs. Entsprechend behandeln sie den Eurofighter-Untersuchungsausschuss als das, was er ist: Ein Gottesgeschenk in den Händen der beiden kleinen Oppositionsparteien.
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Doch während der Grüne Ausschuss-Vorsitzende mit voller Rückendeckung der Parteispitze und losgelöst von politischer Rücksichtnahme agieren kann, scheint der verbissene Kampf des aus der FPÖ ausgetretenen Stadler gegen die künftigen Bundesheer-Flieger für die Partei langsam problematisch zu werden. Kein Wunder: Im Gegensatz zu den Grünen, die mit dem Militär noch nie etwas am Hut hatten, bestand zwischen FPÖ und Bundesheer seit jeher ein ausgeprägtes Naheverhältnis. Mit Herbert Scheibner und Friedhelm Frischenschlager stellten sie sogar zweimal den Minister.
Diese sehen nun manche in der FPÖ offenbar durch Stadler gefährdet - wie anders ließe sich ein Kommentar des blauen Abgeordneten und Ausschuss-Mitglieds Manfred Haimbuchner in der Bundesheer-Zeitschrift "Der Soldat" interpretieren, in der dieser ein grundsätzliches Bekenntnis zum Heer und der eigenverantwortlichen Luftraumverteidigung ablegt. Den so heftig umstrittenen Eurofighter bezeichnet Haimbuchner als modernstes und bestes Produkt, den Ausschuss selbst als Plattform für Selbstdarsteller.
Bleibt abzuwarten, ob diese Aktion bereits die bevorstehende Ablöse Stadlers als Vertreter der FPÖ im Ausschuss ankündigt.