Frech, Gusenbauer, Shklarek und Specht setzen auf Cudos Capital AG.
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Wien. Österreichs Private-Equity-Branche ist um eine schillernde Fondsgesellschaft reicher. Der frühere Bundeskanzler und internationale Netzwerker Alfred Gusenbauer, der Unternehmensberater Andreas Frech, der Investor Alon Shklarek und der Anwalt Leopold Specht haben Ende vergangener Woche die Cudos Capital AG ins Firmenbuch eintragen lassen. Damit ist der nächste Baustein ihrer Cudos Group gelegt, die bisher nur aus der im Mai 2011 gegründeten Beratungsgesellschaft Cudos Advisors bestand. Das Stammkapital beträgt 100.000 Euro, es wurde von vier Gesellschaften des umtriebigen Quartetts zu gleichen Teilen aufgebracht. Die Satzung der Cudos Capital AG stammt aber schon aus dem Oktober des Vorjahres.
Wie schon der aus dem Altgriechischen entlehnte Firmenname Cudos besagt, setzen die Vier auf "außerordentliche Leistung"; derzeit sei aber die Gesellschaft noch "jungfräulich". "Unser Schwerpunkt ist Industrie und Realwirtschaft im deutschsprachigen Raum und im Osten. Was wir ausschließen, sind Immobilien und Tourismus", sagt Andreas Frech zur "Wiener Zeitung", der über die Gesellschaft Cironsord ein Viertel der Anteile hält. "Der Fokus liegt auf Unternehmernachfolgen, Wachstumsfinanzierungen und Restrukturierungen." Nachsatz: "Das Setup ist erst in der Fertigstellung. Es ist üblich, dass man über ungelegte Eier nicht spricht." Auch Ex-Kanzler Gusenbauer will sich noch nicht in die Karten blicken lassen.
"Das ist jetzt ein weiterer technisch-juristischer Schritt in der Umsetzung unserer gemeinsamen Initiative", sagt Alfred Gusenbauer zur "Wiener Zeitung", der den Aufsichtsratsvorsitz bei Cudos hat. "Cudos Capital wird die Private- Equity-Fondsgesellschaft. Es ist noch zu früh, über einzelne Projekte zu reden. Wir sind aber an ein paar Projekten dran."
Cudos Capital-Geschäftsführer Shklarek war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Indes liegt von der Gusenbauer Projektentwicklung & Beteiligung GmbH ein Bilanzauszug für das Geschäftsjahr 2010 vor. Der Jahresgewinn hat sich demnach auf 1,642 Millionen Euro fast verdoppelt, das Bankguthaben auf 2,178 Millionen Euro mehr als verdoppelt und das Eigenkapital hat sich auf 2,52 Millionen Euro fast verdreifacht. Der Gewinnvortrag aus dem Jahr 2009 beträgt rund 845.000 Euro. Das Anlagevermögen besteht fast zur Gänze aus Wertpapieren (678.500 Euro) und die Schulden werden mit 12.000 Euro beziffert.