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Ex-Tennisstar Oresar klagt Hypo wegen Kroatien-Hotels auf 130 Millionen Euro

Von Stefan Melichar

Wirtschaft
Die Kärntner Hypo muss sich einer Klage von Ex-Tennisstar Bruno Oresar erwehren. Konkret geht es um die Finanzierung eines Hotelprojektes im kroatischen Küstenstädtchen Novi Vinodolski.
© mel

Hypo: "Klage ist absurd" | Wien. Bei ihren Geschäftspartnern stoßen die Aufräumarbeiten der Hypo Group Alpe Adria teils auf erbitterten Widerstand: Wie die Kärntner Bank am Donnerstag auf Anfrage der "Wiener Zeitung" bestätigte, wurde sie vom ehemaligen kroatischen Tennisstar Bruno Oresar verklagt - der Streitwert beläuft sich auf rund 130 Millionen Euro.


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Oresar, der mittlerweile Unternehmer und - als solcher - Großkreditnehmer der Hypo ist, fordert von der Bank Schadenersatz und entgangene Gewinne. Die Klage richtet sich gegen die Hypo-Tochter in Zagreb und gegen die Hypo-International in Klagenfurt.

Ausgangspunkt sind die Streitigkeiten um Oresars Nobel-Tourismusprojekt Hoteli Novi im kroatischen Küstenstädtchen Novi Vinodolski. Die Hypo finanzierte das riesige Resort mit rund 120 Millionen Euro. Allerdings ist es in der Folge offenbar zu Problemen gekommen: Berater von Pricewaterhouse Coopers legten der Hypo bereits im Herbst 2009 nahe, insgesamt rund 29 bis 46 Millionen Euro abzuschreiben.

Geld zweckwidrig verwendet?

Wie berichtet, hat die Bank nach Meinungsverschiedenheiten vor einigen Monaten endgültig die Notbremse gezogen und Konkurs beantragt. Auch der Hotelbetreiber Falkensteiner ist nicht mehr an Bord.

Oresar war am Donnerstag vorerst nicht erreichbar. Offenbar vertritt er aber den Standpunkt, dass die Hypo sein Projekt mit zusätzlichen Krediten weiterfinanzieren hätte müssen. Die Bank wiederum wirft ihm Vertragsverletzung und zweckwidrige Mittelverwendung vor, was zur Fälligstellung der Kreditlinien geführt habe.

"Wir haben uns nach eingehender Prüfung entschieden, keine weiteren Mittel zur Verfügung zu stellen", heißt es seitens der Hypo. Die Klage sei "absurd" und solle lediglich "Verwertungsmaßnahmen und das Einbringen von Forderungen" verzögern. "Wir lassen uns daher von dieser Klage nicht beirren", so der Kommentar.