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Expansion auf allen Schienen

Von Petra Medek

Wirtschaft

+++ Deutsche Märkte umbenannt, kein Thema in Österreich. | Jeweils 20 bis 30 neue Standorte bei Billa, Bipa, Penny. | Wien. Der Handelskonzern Rewe - in Österreich mit Billa, Merkur, Bipa und Penny vertreten - will weiter auf Wachstumskurs bleiben. Flankiert werden die Expansionspläne durch eine neue Dachmarke und einige Neubesetzungen in den Vorstandsebenen. Das wurde am Montag bekannt gegeben.


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In Deutschland sollen künftig alle zur Gruppe gehörenden Supermärkte "Rewe" heißen, die Discounter sollen alle unter "Penny" laufen. In Österreich ist eine Umbenennung derzeit kein Thema. Hier habe man "glänzende Marken, es wäre der helle Wahnsinn, diese zu ändern", betonte Rewe Austria Vorstand Frank Hensel am Montag vor Journalisten in Wien. Die Umstellung der Mondo-Märkte auf Penny sei eine Ausnahme gewesen, Penny sei eben die stärkere Marke, so Hensel.

Auf allen Vertriebslinien soll die Internationalisierung von Rewe Austria fortgesetzt werden, sagte Vorstandssprecher Martin Lenz. Bei allen Vertriebslinien, mit Ausnahme von Merkur, sollen heuer 20 bis 30 Standorte dazu kommen.

Billa eröffnet heuer im Sommer die eintausendste Filiale, kündigte Wolfgang Wimmer an, der in den Ruhestand tritt und ab Februar die Funktion als Billa-Vorstandssprecher an Volker Hornsteiner übergibt.

Sonntagsöffnung in Schwechat umstritten

Eine besondere Billa-Filiale wurde im vergangenen Jahr auf dem Gelände des Flughafen Wien eröffnet. Hier ist der Billa-Vorstand bestrebt, die Öffnungszeiten von derzeit Montag bis Samstag 6.30 bis 22 Uhr auch auf Sonntag auszuweiten. Die seit Jahren bestehende Billa-Filiale im Flughafen-Gebäude hat an sieben Tage in der Woche geöffnet, könnte aber bis 2009 Umstrukturierungen des Flughafen zum Opfer fallen, so Wimmer.

Die Sonntagsöffnung am neuen Standort werde derzeit mit der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) und der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) diskutiert, eine Einigung könnte es in den nächsten Wochen geben, ist Wimmer optimistisch.

Gespräche laufen, bestätigen GPA und AKNÖ der "Wiener Zeitung". Wann es zu einer Einigung kommen könnte, sei jedoch offen. Auch zum aktuellen Stand der Gespräche gab es keine Stellungnahme.

Die AKNÖ habe im Dezember in einer rechtlichen Stellungnahme festgehalten, dass eine Sonntagsöffnung der neuen Filiale der Öffnungszeitenverordnung widerspreche, weil der Standort ein breiteres Publikum anspreche als Reisende und Flughafen-Mitarbeiter, so AKNÖ-Experte Günther Weber. "Mit dem großen Parkplatz und der separaten Zufahrtsmöglichkeit setzt der Standort ein Signal an andere Zielgruppen".

Allerdings hält die Kammer in der Stellungsnahme auch fest, dass die Situation neu zu bewerten sei, wenn sich die derzeitige Versorgung ändert. Eine solche Änderung wäre zweifelsohne durch die Schließung der sonntags geöffneten Billa-Filiale gegeben.