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Ab 300 Mio. Euro Umsatz größere Akquisitionen denkbar. | Ringen um Auftrag von British Airways. | Wien. Binnen zwei Jahren hat der börsenotierte Caterer Do & Co seine Umsätze auf mehr als 200 Mio. Euro verdoppelt. Im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende März) setzt der Gastronomie-Konzern zu einem weiteren Wachstumssprung an. Im Visier hat Attila Dogudan, Firmenchef und Mehrheitseigentümer, 300 Mio. Euro - um knapp die Hälfte mehr als 2006/07.
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Mit diesem Umsatzvolumen würde Do & Co innerhalb der Branche in einer anderen Liga spielen. "Unter unseren Konkurrenten könnten wir dann auch größere Brocken schlucken", so Dogudan.
Im Frühjahr hat Do & Co das Airline-Catering der Airest, das Herzstück des bisherigen Erzrivalen, für fast 20 Mio. Euro übernommen. Damit hat sich die Tür beim nationalen Carrier AUA zur Gänze geöffnet. Seit heute, Freitag, kocht Do & Co auch auf sämtlichen AUA-Flügen auf. Den daraus resultierenden Jahresumsatz beziffert Dogudan mit rund 50 Mio. Euro. Für die Flugreisenden der AUA wird Do & Co jährlich 10 Millionen Essen ausliefern, insgesamt 250 Abflüge sind täglich zu versorgen. Der Vertrag wurde für vier Jahre geschlossen.
Kampf um Mega-Auftrag
Bei British Airways rittert Do & Co gerade neben anderen Mitbewerbern um den rund 1,8 Mrd. Pfund schweren Auftrag für das gesamte Catering (ab dem Jahr 2010). Mit der britischen Fluglinie ist Dogudans Unternehmen zwar seit Jahren bereits im Geschäft, aber nur bei der Verpflegung von Business-Passagieren auf der Kurzstrecke. Wer im Rennen um den riesigen Happen in die engere Wahl kommt (auf die "Shortlist"), wird sich in wenigen Wochen entscheiden. Dogudan: "Wenn wir jetzt nicht rausfliegen, kommen wir ins Finale." Spätestens Ende 2008 soll feststehen, wer alle Strecken der British Airways mit Bordmenüs bedienen darf. Die Briten befördern 35 Millionen Passagiere im Jahr und setzen allein auf der Langstrecke 80 Flieger pro Tag ein.
Rekord-Bilanz 2006/07
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 hat Do & Co das bisher beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte eingefahren. Der Umsatz wuchs um 45,1 Prozent auf 206,3 Mio. Euro. Stärkster Wachstumstreiber war die Konzernsparte Airline Catering mit einem Plus von 65 Prozent. Die beiden kleineren Firmenbereiche - International Event Catering und Restaurants, Lounges & Hotel - steigerten ihre Umsätze um 9,6 und um 37,8 Prozent.
Im Airline Catering, das für fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes steht, hat vor allem die Türkei-Akquisition für den Wachstumsschub gesorgt. In der Türkei betreibt Do & Co seit Jahresbeginn an neun Standorten ein gemeinsames Unternehmen - mit Turkish Airlines, die bei allen 600 täglichen Flügen kulinarisch betreut werden. Rund 24 Millionen Essen sind das pro Jahr. Für 2007/08 rechnet Dogudan mit etwa 50 Mio. Euro Umsatzbeitrag.
Dividende bleibt gleich
Beim Betriebsgewinn (Ebit) hat Dogudans Gourmet-Konzern 2006/07 um 46,2 Prozent auf 6,1 Mio. Euro zugelegt. Die Dividende bleibt mit 50 Cent je Aktie dennoch unverändert.
Die jüngste Kapitalerhöhung hat Dogudan durchgeführt, um für weitere Zukäufe gerüstet zu sein. Bei der nächsten wäre für ihn denkbar, nicht mitzuziehen und damit unter 51 Prozent zu gehen. Neben Dogudan ist Raiffeisen mit 20 Prozent an Do & Co beteiligt, der Rest ist breit gestreut.