Schlechte Nachrichten für die Marssonde Phoenix auf der Suche nach Lebensspuren: Der Rote Planet war vermutlich schon immer viel zu salzig für die Entstehung von Leben. Es sei zwar mittlerweile unbestritten, dass es einmal flüssiges Wasser auf dem Nachbarplaneten der Erde gegeben habe. Dies sei jedoch vermutlich eine dicke Salzlake gewesen.
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Das berichten Forscher der Harvard-Universität im US-Fachjournal Science (Bd. 320, S. 1204). Leben, wie wir es kennen, habe darin kaum eine Chance gehabt.
Die Wissenschafter hatten die Gesteinsdaten genauer analysiert, mit denen der Marsrover "Opportunity" Hinweise auf frühere Wasservorkommen auf dem Roten Planeten geliefert hatte. "Während der Mars heute ein lausiger Ort für Leben ist, hatten wir immer das Gefühl, dass er vor langer Zeit stärker der Erde geähnelt haben könnte", erläuterte der Mitautor der neuen Analyse, Andrew Knoll.
Die neuen Resultate legten jedoch sehr nahe, dass der Mars auch vor Milliarden Jahren schon ein unwirtlicher Ort gewesen sei. "Egal wie weit wir in die Marsgeschichte zurückblicken, wir finden vielleicht niemals einen Zeitpunkt, zu dem der Planet wirklich wie die Erde aussah."
Knoll und seine Kollegen schließen dies aus den Salzablagerungen in vier Milliarden altem Marsgestein an "Opportunitys" Landeplatz, der noch als eine der nasseren und freundlicheren Gegenden in der Marsvergangenheit gilt. Demnach war das Marswasser jedoch viel salziger als jeder irdische Organismus ertragen könnte. "Dies schließt nicht Lebensformen eines Typs aus, dem wir noch nie begegnet sind", sagte Knoll. "Aber Leben, das in solch einer salzigen Umgebung entstehen und ausharren könnte, bräuchte eine völlig andere Biochemie als selbst die salztolerantesten irdischen Organismen." Und auch diese hätten sich aus Vorfahren in weniger salzhaltigem Wasser entwickelt.
"Seit Jahrhunderten wissen die Menschen, dass Salz das Mikrobenwachstum verhindert", ergänzte Knolls Kollege Nicholas Tosca. "Das ist der Grund, warum Fleisch vor der Erfindung des Kühlschranks gepökelt wurde."
Phoenix hört wieder auf Kommandos
Die Kommunikation mit der Marssonde Phoenix funktioniert nach einer kurzen Panne wieder einwandfrei. Es konnten mehrere Kommandos übertragen werden, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Der 2,3 Meter lange Arm, dessen Entfaltung zwei Tage dauert, soll danach Bodenproben zur Untersuchung auf Lebensspuren sammeln. Sie sollen von der Sonde analysiert werden. Mit dem Beginn der eigentlichen Grabungen sei frühestens Anfang nächster Woche zu rechnen. Die Sonde selbst sei "in exzellentem Zustand" und habe weitere Bilder und Daten gesendet.