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Exportdynamik bremste sich deutlich ein

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Die Wirtschafts- und Finanzkrisen in wichtigen Regionen der Welt haben 1998 deutliche Spuren in Österreichs Außenhandel hinterlassen. Das Wachstum der Exporte schwächte sich auf 6,8% ab, nach | einem Plus von fast 17% im Jahr 1997.


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Für den Leiter der Abteilung Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Egon Winkler, ist das Ergebnis angesichts eines 1,3%igen weltweiten Rückgangs allerdings durchaus annehmbar.

Die Exportquote erhöhte sich von 28,4% auf 29,1% des Bruttonationalprodukts (BNP), womit das Ziel der Exportoffensive, die 30%-Marke zu erreichen, deutlich greifbar sei, sagte Winkler gestern,

Donnerstag, in einer Pressekonferenz.

Da auch die Importe um 6,9% stiegen, habe sich die Defizitschere in der Handelsbilanz weiter geöffnet. Nach Angaben der Außenhandelsstellen der WKÖ und des Österreichischen Statistischen Zentralamts

(ÖSTAT) erreichten die österreichischen Ausfuhren im vergangenen Jahr einen Wert von 764 Mrd. Schilling, die Importe beliefen sich auf 845 Mrd. Schilling, womit 90,4% der Importe durch Exporte

gedeckt waren.

Starke Einbußen gab es bei den Warenlieferungen nach Asien. Sie brachen um 12% auf rund 39 Mrd. Schilling ein, der Anteil am Gesamtaufkommen ging von fast 7% auf 5,1% zurück. Das 22%-ige Minus bei

den Exporten nach Japan werde nur sehr schwer wieder aufzuholen sein, befürchtet Winkler.

Die wichtigsten Handelspartner Österreichs befinden sich im EU-Raum. Dorthin wurde im Vorjahr mit 485 Mrd. Schilling um 9,3% mehr exportiert, die Importe stiegen um 7,2% auf 584 Mrd. Schilling. An

erster Stelle steht Deutschland mit einem Exportvolumen von 275 Mrd. Schilling (plus 9,6%).

In der für Österreichs Exporteure zweitwichtigsten Region, Osteuropa, gab es ein leichtes Ausfuhrplus von 2,3% auf 129 Mrd. Schilling, die Importe wuchsen um 13,5% auf 99 Mrd. Schilling. Erstmals

seit dem Fall des Eisernen Vorhangs seien die Importe aus dieser Region stärker gewachsen als die Exporte dorthin. Winklers Erklärung: "Das zeigt, daß die Produkte aus dem Osten immer

konkurrenzfähiger werden." Die weiteren Exportergebnisse: EFTA und restliches Europa plus 8,6%, Nordamerika plus 16,1%, Lateinamerika plus 0,7%, Afrika plus 14%, Ozeanien minus 8,3%.