Die österreichische Papierindustrie ist mit dem Jahr 2002 zufrieden. Die Produktion stieg um 4% auf 4,42 Mill. t, doch die Umsätze konnten wegen sinkender Preise nicht mithalten. Wichtig ist der Export, er legte um 6,5% zu.
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"Das Ergebnis 2002 ist erfreulicher als erwartet", kommentierte Austropapier-Präsident Michael Gröller den jährlichen Bericht der Papierindustrie. Die Preise seien zwar gesunken, aber die Produktion stieg um 4% und machte damit drohende Umsatzrückgänge wett. Der Umsatz stagnierte bei 3,46 Mrd. Euro. Motor der Entwicklung ist aber der Export, die Quote stieg im Vorjahr um 6,5% auf 84%.
Ein Instrument zur Kostensenkung waren Betriebsstillstände. Diese seien üblich, um auf den Markt zu reagieren. Für jedes Unternehmen würden Betriebsvereinbarungen getroffen.
Unzufriedenheit herrscht über das Ökostromgesetz. Denn Biomassekraftwerke und KWK-Anlagen der Papierindustrie könnten von den Förderungen und hohen Einspeisetarifen weit weniger profitieren als öffentliche Versorger. Walter Pillwein, Vorstand der Steyrermühl AG, hält dies für falsch, da die Industrieanlagen einen viel höheren Wirkungsgrad hätten.
Derzeit versuchen die Papierhersteller eine Änderung des Gesetzes durchzusetzen. Gröller zeigt sich gegenüber der "Wiener Zeitung" zuversichtlich, dass ein Kompromiss zustande kommt. Derzeit planen Mayr-Melnhof und Norske Skog den Bau von Biomasseanlagen. Würden die Bedingungen nicht verbessert, so gebe es keine Investitionen. Diese Drohung gilt auch bei der Einführung der Lkw-Maut von 22 Cent/km und verschärften Umweltauflagen. Die Schließungen von Papierfabriken sei jedoch kein Thema.