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Auslagerung soll Kosten reduzieren. | Komplette Paketlösungen schaffen | effiziente Synergien. | Wien . Die Outsourcing-Welle ist nicht mehr aufzuhalten. Viele Unternehmen lagern operative Teile, einzelne Prozesse oder ganze Abteilungen an externe Dienstleister aus und hoffen, dadurch Kosten und Zeit sparen zu können.
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Unternehmen kaufen unterstützende Funktionen wie etwa das Facility Management (Gebäudemanagement) oder den IT-Betrieb von außen zu. Nicht unmittelbar lebenswichtige Teilbereiche wie beispielsweise die Werkskantine werden in die Hände externer Dienstleister gelegt, um die Organisationsstruktur zu verschlanken. Im Unternehmen selbst verbleiben die sogenannten Kernkompetenzen wie Forschung und Entwicklung oder Strategiebildung.
Hauptgrund für eine Ausgliederung ist eine Kostenreduktion. "Die Ersparnis beträgt im Normalfall rund 5 bis 20 Prozent", weiß Michael Maximilian, Geschäftsführer von ISS Facility Service. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen rund um das Gebäude an und hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 25 bis 28 Prozent in diesem Bereich. Das Serviceangebot reicht von der Gebäudereinigung über den Sicherheitsdienst bis hin zur Zeitarbeit.
Komplettlösung oder selektives Auslagern?
Vor allem die Gebäudeverwaltung wird ausgelagert, aber auch der Bürobereich ist momentan spürbar im Aufwind, so Maximilian. Der ISS-Geschäftsführer ortet einen Trend hin zu kompletten Paketlösungen. "Dadurch können Synergien zwischen den einzelnen Dienstleistungen ausgenützt werden." Ein Beschäftigter arbeitet morgens in der Gebäudereinigung und übernimmt anschließend Bürodienste. Durch derartige "Multi-Skilled Jobs" können vermehrt Vollzeit-Arbeitsplätze geschaffen werden, meint der ISS-Geschäftsführer. Paradebeispiele für die Auslagerung ganzer Geschäftsbereiche sind die Automobil- und die Elektrobranche. Günther Jungkind, Geschäftsfüher des Beratungsunternehmens NG Consulting, sieht hingegen eine Tendenz in Richtung selektives Outsourcing, bei dem Teilbereiche und nicht komplette Prozesse ausgelagert werden. Der richtige Mix aus Eigen- und ausgelagerten Leistungen sei beim "intelligenten Outsourcing" entscheidend.
Was ist beim Outsourcing zu beachten? Zuerst muss sich das Unternehmen über seine Kernkompetenzen klar werden. Das heißt, die die aktuelle Situation sollte analysiert werden, so Maximilian. Eine gute Strategie stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar.
Schlechte Vorbereitung als Stolperstein
Nicht immer läuft beim Outsourcing alles glatt und die erwünschten Effekte werden erzielt. NG Consulting hat in einer aktuellen Studie rund 300 heimische Unternehmen und öffentliche Institutionen kontaktiert, um herauszufinden, woran Outsourcing-Prozesse scheitern können. Mangelnde Vorbereitung und unzureichnde Tranzparenz bei der Steuerung der Prozesse sind die häufigsten Stolpersteine, so Jungkind. Auch Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) setzen auf Outsourcing. Vielfach sind einfach die nötigen Kampazitäten nicht vorhanden, sagt Jungkind. Häufig lagern KMUs beispielsweise Lohn- und Gehaltsverrechnung an professionelle Dienstleister aus.