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Extra Geld für HD?

Von Bernhard Baumgartner

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"Das Kino ist tot", sagt Kollege Greuling von der Filmredaktion. CDs, DVDs - alles geht den Bach runter und BluRay sei überhaupt "die reinste Totgeburt". Nur mehr online zählt, meint der Greuling. Und der muss es ja wissen, weil der hat immerhin schon Woody Allen interviewt und was da letztens wirklich beim Interview mit Keira Knightley war, darüber schweigen beide bis heute eisern. Glaubt man diesen düsteren Prognosen, stehen die Chancen der deutschen und österreichischen TV-Privatsender nicht gut, für ihr höherqualitatives HD-Programm Abo-Gebühren zu kassieren. Wenn der Zuschauer schon im Kino nicht bereit ist, für höhere Qualität mehr Geld auf den Tisch zu legen, warum soll es im Fernsehen klappen? Schließlich hat das Privat-Fernsehen ja seit jeher den Nimbus dessen, was zwar nichts zusätzlich kostet, dafür toleriert man bisweilen auch die Werbung, die alle gefühlten acht Minuten den Film unterbricht. Und jetzt soll man dafür noch zusätzlich zahlen? Also was denn nun: Werbung oder Geld vom Konto. Diesen Widerspruch mit einem Mehr als Qualität zu rechtfertigen, mag nicht so recht einleuchten. Zumal die HD-Qualität heute immer noch oft eine hochgerechnete ist und keine in HD produzierte. Zudem "verschenken" andere Sender wie Servus TV ihr HD-Programm auch, wie bisher, zum Nulltarif. Auf diese Widersprüche geht man in der Kommunikation gar nicht ein. Es bleibt das Gefühl, dass da jemand Geld für etwas will, das es auch so gratis gibt. Ein bisschen wie beim Kino im Internet. Keira hin, Woody her.