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Extreme Hitze lähmte die Wiener Börse

Von Werner Szabó

Wirtschaft

Der österreichische Aktienmarkt blieb von den internationalen Vorgaben wieder einmal unbeeindruckt. Hatte sich die Wiener Börse in der Woche vor Pfingsten erfolgreich gegen den Abwärtstrend der europäischen Finanzplätze gestemmt, so bröckelten nach den Feiertagen die Kurse mehrheitlich ab.


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Die scheinbare Abkühlung der US-Wirtschaft bot zwar den großen Eurobörsen eine Stütze, blieb in Wien aber ohne Einfluss. Hierzulande hielt sich das Interesse der Anleger wohl aufgrund der lähmenden Hitze, aber auch in Anbetracht des ÖTOB-Verfallstages am vergangenen Freitag in Grenzen.

Die Bank Austria hat ihr Rückkaufprogramm vorzeitig beendet, sodass die von dieser Seite verzeichnete Unterstützung ebenfalls verloren ging. Das herausragende Ereignis war der Börsegang des Computerspiele-Herstellers JoWooD, der sein Börsendebut sehr erfolgreich gestaltete. Am Mittwoch, dem Tag der Erstnotiz, kletterte der Titel bei sehr hohen Umsätzen auf ein vorübergehendes Höchst von 24 Euro und notierte so um 50% über dem Emissionspreis von 16 Euro.

In der Folge hat sich die Orderlage normalisiert, korrigierte die JoWooD-Aktie wieder nach unten. Der Börsenneuling beendete die Freitag-Sitzung mit einem Kurs von 21,94 Euro und lag damit um 37% über dem Ausgabekurs.

Der Fließhandelsindex ATX sank in der Berichtswoche um knapp 3% auf 1.134,67, der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI gab um 2,1% auf 477,77 nach. Terrain eingebüßt haben auch die in Wien gelisteten österreichischen Wachstumswerte, was sich in einem Rückgang des ViDX um etwas mehr als 1% auf 1.513,59 dokumentierte. Die Wiener Börse war damit wieder einmal anders, konnte sich doch der Dow Jones Euro Stoxx als Indikator für die Börsen in Euroland knapp behaupten. Der deutsche DAX verzeichnete im Wochenabstand sogar ein kleines Plus.

Die im Topsegment gelisteten ATX-Werte mußten zumeist deutliche Einbußen hinnehmen, wobei Erste Bank und VA Stahl mit Korrekturen um mehr als 6% am stärksten nachgaben. Bank Austria bröckelten nach vorzeitiger Beendigung des Rückkaufsprogramms um über 4% ab. Zu den Verlierern zählten zudem Libro, Böhler-Uddeholm, VA Tech, Wienerberger, Generali, RHI, Brau Union, Semperit und Flughafen. Gegen den Trend freundlicher zeigten sich EVN und Austrian Airlines.

Im Specialist-Market hat sich der Spread zwischen den Stamm- und Vorzugsaktien der Bau Holding nach Ankündigung einer baldigen Konzentration auf eine einzige Wertpapierkategorie verkleinert. Gut in Szene setzen konnten sich in Anbetracht der ausgezeichneten Ergebnisse Agrana. Lenzing profitierten von Übernahmegerüchten und waren ebenfalls fester. Auch Hirsch Servo, AvW Stamm und Palfinger konnten sich verbessern.

Nach unten korrigierten dagegen Rosenbauer, BBAG, Uniqa, AHT und bauMax sowie CyberTron und BETandWIN.

Im C-Segment erlitten Maculan Holding (-28,6%) und Agra Tagger (-23,5%) Verluste. Kursgewinne erzielten dagegen alle Kategorien der Vogel & Noot (zwischen plus 15% und plus 27,5%) sowie die Hild-Vorzüge (plus 20%).

Am Neuen Markt in Frankfurt konnten sich von den Austro-Aktien Kretztechnik (+18,6%) und Sanochemia (+11%) gut in Szene setzen. update.com (-14,5%) und Fabasoft (-11%) waren im Gegensatz dazu sehr schwach.