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"Exzellenz hält sich nicht an Quoten"

Von Heiner Boberski

Wissen

Feierliche Sitzung der Akademie der Wissenschaften. | Wien. Nur drei Frauen sind unter den 24 neuen Mitgliedern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Das veranlasste sogar Bundespräsident Heinz Fischer in seinem von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer verlesenen Grußwort anlässlich der alljährlichen Feierlichen Sitzung der ÖAW am Mittwoch zu der sanften Mahnung, noch mehr "Ausschau" nach qualifizierten Wissenschafterinnen zu halten. Wissenschaftsminister Johannes Hahn hob jedoch hervor, für die ÖAW müsse vor allem "Exzellenz" maßgeblich sein, das schließe eine Diskussion über Quoten aus.


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Einige der neuen ÖAW-Mitglieder - man unterscheidet 90 wirkliche und 250 korrespondierende Mitglieder (korrespondierende auch im Ausland) - sind sehr prominent, etwa der Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie (Imba), Josef Penninger, der deutsche Nobelpreisträger Klaus von Klitzing, der Chef des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP), Barry Dickson, und der Leiter des Zentrums für Molekulare Medizin (Cemm), Giulio Superti-Furga.

Die heuer 160 Jahre alte ÖAW, gegliedert in eine philosophisch-historische und in eine mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, beschäftigt 1100 Personen an zehn Standorten, sie umfasst 30 Institute und mehrere Kommissionen.

ÖAW-Präsident Peter Schuster wies in seinem Referat darauf hin, dass die Akademie gerade einen Reformprozess durchmache, der ihre einzigartige Verbindung von altehrwürdiger Gelehrtengesellschaft und Trägerin moderner Forschungseinrichtungen zukunftstauglich machen soll. Er hob drei Punkte hervor. Man müsse Forscher, die auch Universitätslehrer sind, von Verwaltungsarbeiten möglichst entlasten. Zweitens sei für Spitzenleistungen in der Wissenschaft die Unabhängigkeit von politischen und kommerziellen Einflüssen Voraussetzung. Und drittens beruhten große Innovationen, beispielsweise die Computerchips oder die Gentechnik, häufig auf Entdeckungen, die fernab von Mainstreams der Forschung gemacht wurden.