Weiter starker Kostendruck auf die Automobilzulieferer. | Wien. "Es war ein herausforderndes Rennen" - Eybl International Vorstandschef Johannes Elsner charakterisiert die Situation auf dem internationalen Automobilmarkt sportlich-britisch: Absatzrückgänge und ein vor allem auch auf dem Rücken der Zulieferfirmen ausgetragener beinharter Preiskampf haben aber auch beim österreichischen Sitzbezugs- und Interieur-Spezialisten Eybl International in der Bilanz 2006/07 (per 31.3.) deutliche Spuren hinterlassen. Der Jahresüberschuss fiel mit 1,5 Millionen Euro gleich um drei Viertel geringer aus als im Jahr davor, das Betriebsergebnis (Ebit) schrumpfte von 10,4 auf 7,4 Millionen Euro, der Umsatz ging um 3,6 Prozent auf knapp 333 Millionen Euro zurück.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Auch schwankender Forint belastete
Dass man die Ertragsziele nicht erreichte, führte Elsner am Mittwoch in Wien vor der Presse neben dem massiven Kostendruck auch auf den stark schwankenden Kurs des ungarischen Forint zurück, der allein Belastungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro in die Bücher brachte.
Dennoch sieht sich Eybl nach den Umstrukturierungen der letzten Jahr gut aufgestellt - Elsner verwies auf den mit 311 Millionen Euro nur knapp schwächeren Auftragseingang. "Im Vergleich zu Konkurrenten wie Lear, Faurecia oder Delphi, die hohe Verluste schreiben, stehen wir mit unserer Premiumstrategie und einer Marge von 2,2 Prozent immer noch gut da".
Deshalb soll es trotz des Gewinneinbruchs auch heuer wieder eine Dividende geben: 20 Cent - nach 85 im Vorjahr -, in Summe 720.000 Euro. Auch die positive Entwicklung des Cash Flows rechtfertige die Ausschüttung, so Elsner. Der Cash Flow aus dem Ergebnis habe sich gegenüber 2005/06 von 4,7 auf 17,6 Millionen Euro verbessert, der Free Cash Flow habe 27 Millionen Euro betragen. Das habe man zur Reduktion der Schulden genutzt.
Auch heuer ist mit einer "anhaltend schwieriger Marktsituation" zu rechnen, man erwartet ein Ergebnis in Höhe des "stabilen" diesmaligen. An den 665 Arbeitsplätzen im Inland und den rund 3500 im Ausland - vor allem in Ungarn und der Slowakei - wird dennoch nicht gerüttelt: "Wir setzen auf Qualität und eine Vertiefung der Wertschöpfungskette."