Der an der Wachstumsbörse NASDAQ notierte Kremser Auto-Textil-Zulieferkonzern Eybl International erwartet für das Gesamtjahr 2001 ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) bis zu 12 Mill. Euro (165,12 Mill. Schilling). Mit Hilfe von Restrukturierungsmaßnahmen will Eybl im Jahr 2002 den Turnaround schaffen "und in die schwarzen Zahlen zurückkehren", so Rudolf Pauli, Vorsitzender der Eybl International AG, bei der gestrigen Pressekonferenz.
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Die Automobilindustrie verzeichne rückläufige Absatzzahlen, die man auch im vierten Quartal deutlich zu spüren bekommen werde. Zusätzlich hätten Probleme an den Betriebsstandorten in Brasilien und Rumänien auf das Ergebnis gedrückt: Der brasilianische Real hat mit 30.9. im Vergleich zum Vorjahr einen Kursverlust von 45% zum USD verzeichnet. Im Werk Deta in Rumänien habe man die Schwierigkeiten inzwischen in den Griff bekommen, erläuterte Pauli - sowohl Qualität als auch Produktivität seien deutlich gestiegen; die Ausschussraten wurden reduziert. Für eine Verbesserung der Ergebnissituation plant Eybl Einsparungen in den Bereichen Logistik, Produktion und Personal. Bis zum Jahresende erfolgt ein weltweiter Personalabbau von 650 Mitarbeitern. Im Stammwerk Krems wurden bereits 50 Mitarbeiter gekündigt. Im Zuge einer Restrukturierung wird Eybl zwei seiner 18 Produktionsstandorte schließen (Slowakei und Tschechien). Auch eine Schließung des brasilianischen Werkes schließt Pauli nicht aus. "Eine konsequente Konsolidierungsphase ist das absolute Ziel", so Pauli.
Das Betriebsergebnis (EBIT) von Eybl International drehte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres von plus 6,2 auf minus 1,6 Mill. Euro. Das EGT sank auf minus 5,5 Mill. Euro (nach plus 3,6 Mill. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Der Gruppenumsatz stieg trotz rückläufiger Absatzzahlen in der Autobranche von 277,2 auf 325,6 Mill. Euro (plus 17%). Per Ende September waren in der Gruppe 4.659 Mitarbeiter beschäftigt.