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Fachkräfte-Zuzug als Streitpunkt

Von Martyna Czarnowska

Politik

An Arbeitsplätzen für Fachkräfte wird es in den nächsten Jahren kaum mangeln, am Personal aber schon. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein will dem teils mit befristeten Arbeitsbewilligungen für AusländerInnen entgegenwirken.


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Als Frühwarnsystem wollte Bartenstein die Studie verstanden wissen, die er gestern der Öffentlichkeit präsentierte. Die Synthesis Forschungsgesellschaft hatte errechnet, dass 2002 ein Fachkräftemangel von 17.600 Personen zu erwarten sei; zusätzlich wird für rund 7.400 offene Stellen ohne besonderes Fachprofil eine Verknappung prognostiziert.

Prinzipiell sei dem Arbeitskräftemangel mit Maßnahmen im Inland zu begegnen, betont Bartenstein und denkt etwa an gezielte Bildung und Qualifizierung, eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote oder an eine verstärkte Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen. Dass allerdings ein Teil des Bedarfs durch Zuwanderung gedeckt werden müsse, will selbst der Wirtschaftsminister nicht von der Hand weisen. Zu dem Zweck könne er sich eine Art Saisonnier-Regelung vorstellen wie sie bisher in Landwirtschaft und Tourismus üblich war. Generell gelte es bei der Zuwanderung stärker zwischen "humanitären Fragestellungen" - wie Familienzusammenführung - und Bedürfnissen des Arbeitsmarktes zu trennen, meinte Bartenstein ohne auf Details eingehen zu wollen.

Ganz und gar nicht entspricht der Bartenstein-Vorschlag den Vorstellungen des Koalitionspartners. FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler verdeutlichte: "Das andauernde Rufen nach Neuzuwanderung, um einem etwaigen zukünftigen Facharbeiterkräftemangel zu begegnen, ist fehl am Platz."

Eine ähnliche Position vertreten Gewerkschaft und Arbeiterkammer. "Wir dürfen Wissen nicht nur aus dem Ausland importieren", erklärte der Leitende Sekretär des ÖGB, Richard Leutner, und erteilte diesbezüglichen "Begehrlichkeiten" via Aussendung eine "klare Absage". Ebensowenig sieht die AK in der Zuwanderung eine Problemlösung. Vielmehr brauche Österreich eine Offensive in der Aus- und Weiterbildung.

Die SPÖ wiederum fordert eine Harmonisierung von Aufenthaltsbewilligung und Arbeitsgenehmigung. Das Motto "Wer in Österreich lebt, soll hier arbeiten dürfen" ist dabei nicht neu. Auch Innenminister Ernst Strasser hält seit einiger Zeit daran fest.