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Normalerweise passiert so etwas einem Lionel Messi nicht. Nicht, wenn er allein vor dem Tor(-Mann) steht und eigentlich nur noch abdrücken muss. Tatsächlich hätte der Barcelona-Star das etwas durchwachsene Viertelfinalspiel seiner Mannschaft am Samstag gegen Belgien noch in der 93. Minute mit einem souveränen Treffer zum 2:0 abrunden können. Aber es blieb (wieder) beim Einser im Ergebnis – und ein fahler Nachgeschmack.
Denn auf die Dauer wird die Albiceleste dieses erfolgreiche, aber dennoch minimalistische Spiel nicht aufrecht erhalten können, will sie ernsthaft den Weltmeistertitel erobern. Aber wir wollen nicht unfair sein: Immerhin hat sie diesmal nicht so lang gebraucht, um das Leder im Netz unterzubringen (sieben Minuten). Und auch sonst waren die Chancen da – Lattenschuss inklusive –, allein sie wurden halt nicht verwertet.
Überzeugt hat vor allem das Trio Messi, Gonzalo Higuaín und Ángel Di María, wobei die Herren von den Fehlern der behäbigen Belgier, die sichtlich Probleme im Spielaufbau und auch beim Kontern hatten, profitierten. So eng wie Messi kann halt auch kein roter Teufel um den Ball tanzen. Dafür liefen Eden Hazard und Co. umso häufiger und mit beständiger Regelmäßigkeit in die Abseitsfallen der perfekt stehenden argentinischen Abwehr.
Fazit: Unter normalen Umständen ginge dieses 1:0 in Ordnung, aber in diesem Viertelfinale hätte mehr rausschauen müssen. Um gegen Kaliber wie Deutschland oder Brasilien zu bestehen, wird sich die Albiceleste in diesem Turnier noch steigern müssen. Ja, es wird ihr nichts anderes übrig bleiben.