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Vermeintliche "Schnäppchen" verärgern Kunden. | Wien. Die Initiative Probahn verlangt die weitgehende Abschaffung von Sonderaktionen bei den ÖBB. "Die Bahn braucht keine Supermarkt-Mentalität", sagt Probahn-Sprecher Peter Haibach im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Die Botschaft, dass man mit Spezialaktion fast gratis fahren könne, passe nicht zu einem "soliden Dienstleistungsunternehmen".
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Die "Schnäppchentaktik" führe bei Bahnkunden zu Verärgerung. Wer für die Sondertickets nicht in Frage komme, sei wenig erfreut, dass er - etwa wenn kontingentierte Billigplätze für Fernreisen nicht mehr erhältlich seien - den Normalpreis zahlen müsse.
Die Kunden hätten mehr davon, wenn die allgemeinen Tarife gesenkt bzw. möglichst spät hinaufgesetzt würden. Eine generelle Erhöhung der Fahrpreise hält der Probahn-Sprecher nur dann für gerechtfertigt, wenn gleichzeitig das Angebot für die Reisenden verbessert werde.
Zuletzt wurden die Preise im Sommer 2009 angehoben. Diese Erhöhung gelte bis Jahresende 2010, war aus dem Infrastrukturministerium zu erfahren. Für heuer gebe es keine Tariferhöhungen mehr, "für das kommende Jahr wurde noch keine Entscheidung getroffen", so ein ÖBB-Sprecher zur "Wiener Zeitung".
Allein: Den Bahnfahrern drohen schleichende Verschlechterungen. Die Fahrgast-Initiative Probahn kritisiert, dass früher inbegriffene Leistungen nun extra verrechnet werden. Zum Beispiel erhielten Vorteilscard-Inhaber bis vor kurzem drei Gutscheine pro Jahr für die Fahrradmitnahme. Nun müssten die Bahnfahrer für ihre Räder selbst zahlen. Auch die sogenannte "Auslandsgebühr" für grenzüberschreitende Reisen von fünf Euro sollte wieder abgeschafft werden, sagt Haibach.