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Fahrtenbuch: Zwei Pariser Neuheiten, schon vor dem Salon zur Probe gefahren

Von Helmut Dité

Wirtschaft

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Seat Toledo

Ob Architektur, Mode, Essen oder Design - die Spanier geben derzeit den Ton an. Ob Calatravas kühne Bögen etwa beim Dach des Athener Olympiastadions oder Starkoch Ferran Adriàs "El Bulli"-Restaurants, die Aromen kreieren statt Speisenfolgen - "Spain Rocks!", wie das US-Magazin "Time" titelte. Kein Wunder, dass auch zum Thema Auto Neues auf die Straße kommt - bewährte Innereien aus dem Volkswagen-Konzernregal stören nicht.

Nach dem "Altea", der das Segment der mittleren Vans mit pfiffig-sportlicher Eleganz bereicherte, kommen die SEAT-Leute aus Matorell bei Barcelona jetzt mit einer Neudefinition des Themas "Limousine".

Zeit war´s: Das klassische 3-Boxen-Auto mit Stufenheck ist vor allem in den kleineren und mittleren Größen immer weniger gefragt. Also trauten sich die Katalanen, die gerne die Gruppennähe zu Audi betonen, ein "nicht so leicht in ein bestimmtes Marktsegment einzuordnendes" Ding. Zwar fällt der Toledo noch ins Kompaktwagensegment A, mit Länge und Kofferraum aber - mehr als 500 Liter groß und "unterkellert" - steht er schon eindeutig im nächstgrößeren B-Segment - um der Höhe nach den Minivans paroli zu bieten. Eine Limousine - mit vielen guten Fahreigenschaften - also, in der man höher sitzt und mehr Platz hat, als gewohnt. Das Heck? Mut hat man, oder eben nicht.

Nissan 350 Z

Da gefällt der besten Co-Pilotin aller Zeiten der "TT" gar nicht mehr so besonders gut, seit sie den"Z" umrundet und besichtigt hat. Außer wirklich schön ist er noch dazu wirklich gut: Vor den Vorhang die Fahrwerksingenieure, die Triebwerksentwickler, die Designer und, nicht zuletzt, die Sound-Engineers von Nissan. Der "Spruch" des 280 PS starken jüngsten Sprosses der legendären "Z-Dynastie", die mit dem "Datsun 240 Z" ab den 70er-Jahren vor allem in den USA Furore machte, ist zu einem guten Teil dafür verantwortlich, dass sich an jeder Ampel zahlreiche Hälse verrenken. Die zwei im Wagen - mehr haben nicht Platz - fühlen sich sowohl in der Stadt - elastischer Motor - als auch auf Alpenpässen und langen Autofahrten rundum wohl. Fazit: Wenn ich groß bin, will ich dieses Spielzeug haben - wenn die Amerikaner nur ein paar weniger kaufen würden, damit genügend zu uns kommen. Und wenn sich die Qual der Wahl überwinden lässt, in die uns Nissan-Chefdesigner Shiro Nakamura zum 50. Geburtstag des Nissan-Design-Centers stürzt: Denn jetzt steht dieser echte Traumsportwagen in Paris auch noch als Cabrio . . .