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"Faire" Teppiche im Handelssortiment

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Seit Oktober klebt österreichweit auf allen 17 Leiner-Filialen das "STEP"-Logo. Das Möbelhaus verpflichtet sich damit, von der Schweizer Stiftung STEP unabhängige Kontrollen der Teppichproduktionsstätten durchführen zu lassen. So soll sichergestellt werden, dass die handgeknüpften Teppiche unter "menschenwürdigen Arbeitsbedingungen" hergestellt werden.


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"STEP ist eine gute Ergänzung unserer Positionierung: Bei Kundenbefragungen wird immer wieder "Vertrauen" in Leiner genannt. Das gilt letztlich auch für die Beschaffung. Kontrolle ist auch Sicherheit", sagt Norbert Püringer, Einkaufsleiter für Leiner/Kika Österreich im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Leiner habe bereits länger über ein Siegel nachgedacht, angeboten habe sich die Schweizer Organisation.

Bei STEP handelt es sich um ein Geschäftssiegel und nicht um ein Produktsiegel - die handgeknüpften Teppiche sind also nicht einzeln markiert. "Wir haben freundschaftliche Kontakte zur Schweizer Firma Möbel Pfister, die ähnlich arbeitet wie wir. Die Erfahrungen von Pfister mit STEP stimmten uns positiv", so Püringer. "Wenn das in die richtige Richtung läuft, ist es fast die logische Konsequenz, dass wir auch bei Kika starten."

50 Mill. Euro Verkaufswert

In der Schweiz betrug der Teppich-Verkaufswert der STEP-Partner im vergangenen Jahr 50 Mill. Euro. "Das war ein Anteil von rund 40% in der Schweiz", berichtet Günter Lenhart, Repräsentant von STEP Österreich. In Österreich lag der Anteil 2003 bei 18 bis 20%. Heuer rechnet man bei STEP mit einer Steigerung von insgesamt 50%. Eine wesentliche Komponente werden dabei die Verkaufszahlen von Leiner sein. Püringer meint: "Während zum Beispiel in Deutschland eine Arbeit ohne Label nicht möglich ist, ist das Bewusstsein in Österreich noch nicht so groß - im Endeffekt muss der Teppich gefallen, wo er herkommt, ist weniger wichtig." Nun macht Leiner in Prospekten und Foldern auf das Logo und den Hintergrund (siehe Kasten) aufmerksam. Außerdem erfolge eine "intensive Mitarbeiterschulung".

Auch das Teppichhaus Rahimi & Rahimi, das weltweit 300 Märkte beliefert und ein Stammhaus im ersten Wiener Gemeindebezirk betreibt, ist einer der 23 österreichischen STEP-Partner. "Die Sache ist sehr gut, da es sich nicht nur um eine Qualitätskontrolle, sondern um eine Humanitätskontrolle handelt", sagt Wien-Geschäftsführer Ali Rahimi, von Rahimi & Rahimi. Der Hauptgrund, Partner von STEP zu werden, war die Kontrolle bezüglich missbräuchlicher Kinderarbeit. Außerdem meint Rahimi: "Eine Säule des islamischen Glaubens ist Spenden: Wenn man Geld bekommt, soll man auch Geld geben. Natürlich nicht zu viel, damit Wirtschaften nicht unmöglich gemacht wird." Die Teppiche seien für die Kundschaft "auf keinen Fall" teurer. Die Abgabe von 1% des Gesamtproduktionsvolumens an STEP bedeute weniger Gewinn für Rahimi, wird also nicht auf die Kunden abgewälzt. Auch Püringer von Leiner gibt an, dass es keine Preiserhöhung für die Kunden gebe. "Wir haben aber stets faire Preise gezahlt: Es gibt eine gewisse Marktpreisbildung für bestimmte Qualität. An die haben wir uns immer gehalten, da wir wussten, dass andernfalls der Schwächere das abbekommt."