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Faites vos jeux, sagt der Pseudofranzose

Von Christina Böck

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Es ist eine aufregende Zeit der "Breaking News" dieser Tage. So überraschte die Austria Presse Agentur kürzlich mit der Meldung: "Zoe verzichtet auf ihr Laufband". Oder, wie sie wohl sagen würde, ihr "Tapis de Course". Das bedeutet nicht etwa, dass die österreichische Kandidatin für den Song Contest ihr Fitness-Programm abgebrochen hat und jetzt nicht mehr in ihr, wie die APA auch rührig meldete, "luftiges Feenkleid aus 40 Metern Seidenorganza" in "Pfirsich", also "pêche" passt. Es bedeutet lediglich, dass Zoe während des Singens beim heutigen ESC-Semifinale nicht auf der Stelle treten wird. Wobei das natürlich, rein metaphorisch gesehen, erst bewiesen werden muss.

Mit dem österreichischen Beitrag auf Französisch geht es wahrscheinlich einigen Österreichern so wie dem Rest der Welt mit dem neuen Punktevergabesystem: Keiner versteht es. Die Verantwortlichen des Singwettbewerbs haben nämlich, um die Dauer der Punktevergabe zu verringern, die trefflich logische Überlegung durchgesetzt, dass man einfach noch mehr Punkte vergibt. Außerdem soll es für jedes Land, dessen Moderator sich für die "maaahwelus scho" bedankt, empfindliche Strafzahlungen setzen. Weil sich aber niemand daran halten wird, wird man irgendwann im Morgengrauen draufkommen, dass dieses neue Punktesystem doch nicht schneller geht, und man wird sich darauf einigen, dass die Deutsche gewonnen hat. Weil wegen Kreditfähigkeit und so. Österreichs Kandidatin wird da längst nicht mehr dabei sein, sehen sie doch die Buchmacher auf Platz 11. Von 10 möglichen Finalisten. A la bonne heure!