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Und wieder wird Rapid zur Kassa gebeten: 15.000 Euro Strafe durch die Bundesliga sind es diesmal, nachdem es am 4. März beim Heimspiel gegen Altach zu Verstößen gegen vorangegangene Liga-Auflagen gekommen war (Stichwort: alternativer Heimsektor). Die Geldstrafen gegen den Rekordmeister wegen seiner nicht unter Kontrolle zu bringenden Fans läppern sich schön langsam zusammen: 35.000 Euro waren es, nachdem beim Heimspiel gegen Ried pyrotechnische Gegenstände rechtswidrig abgebrannt worden waren; 20.000 Euro Strafe gab es wegen ähnlicher Vorkommnisse beim Auswärtsspiel gegen die Admira; 25.000 Euro waren es nach dem Skandal-Derby gegen die Austria im November. Das ist monetär gesehen nicht mehr nichts (im Schillingzeitalter wäre die Million schon überschritten). Und daher bekämpfen die Hütteldorfer auch die jüngste Strafe aus dem Altach-Spiel, wiewohl die Aussicht auf Erfolg nicht sehr groß sein dürfte. Immerhin hat jeder gesehen, dass entgegen der Auflagen im Happel-Stadion sehr wohl Fahnen, Transparente und Plakate - und zwar zahlreich - mitgenommen wurden und sich die Fans statt in den gesperrten Fan-Sektoren halt gleich daneben zusammenrotteten. Vielleicht um dem Protest mehr Ausdruck zu verleihen, zog Rapid-Präsident Michael Krammer nun ordentlich gegen die Strafinstanzen der Liga vom Leder, warf ihnen Unverhältnismäßigkeit vor und verlangte eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung. Auch so kann man seine Energie einsetzen: Statt sich endlich des fast ausschließlich in Wien beheimateten Fan-Problems anzunehmen, bekämpft man die, die genau deshalb Druck auf die Vereine machen (müssen). Und auch die 95.000Euro wären bei Rapid besser eingesetzt gewesen - in Fanprogramme beispielsweise.