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Falsche Katzen und erfundene Preise

Von Christina Böck

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Die Musicalverfilmung "Cats" hat ja bisher nicht viel Liebe erfahren. Kritiker konnten mit den bizarren Menschen mit Katzengesichtern nicht umgehen, die aufgestellten Schwänze machten so manchem nachhaltig zu schaffen, es wurde auch moniert, dass die Computereffekte schlampig ausgeführt waren und - der Gruseligkeit noch zuträglicher - immer wieder ein Stückchen Mensch in den Katzen zum Vorschein kam. Das Publikum lief auch nicht in Scharen in die Kinos. Und bei Filmpreisen punktete "Cats" auch nicht. Bis jetzt.

Denn glücklicherweise vergibt auch die Tierschutzorganisation Peta einen Award für tierfreundliche Filme, den "Oscat". Und wie der Name mit seiner katzengleich eleganten Anspielung auf den "Oscar" schon vermuten lässt: Hier konnte "Cats" reüssieren. Belohnt wurde auch die neue computeranimierte Real-Version von "König der Löwen": Dafür, dass keine echten, dressierten Tiere verwendet wurden (auch wenn das nie zur Debatte stand - wer dreht schon mit echten Löwen?). Auch die Realversion des Disneyfilms "Dumbo" wurde prämiert: Weil der Elefant und seine Mutter der Zirkusgefangenschaft entfliehen durften. In der Kategorie "Bester Primat" konnten sich übrigens Paviane aus "Ad Astra" gegen Makaken und Kapuzineräffchen durchsetzen. "Cats" gewann in der Kategorie "Bester Film, der ,Cats‘ heißt und von Katzen handelt, ohne echte Katzen zu zeigen". Das klingt fast ein bisschen so, als wäre die extra erfunden worden. So als Miausgleich zu den bösen Kritiken.