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Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) beziehen sich sechs von zehn Beschwerden über Geldanlageprodukte auf fondsgebundene Lebensversicherungen. Schlechte Beratung beim Abschluss, keine Transparenz bei den Kosten und unrealistisch hohe Renditen führen bei den Kunden zu falschen Erwartungen und schließlich zu herber Enttäuschung, informierte gestern der VKI in einer Pressekonferenz in Wien.
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"Das Produkt an sich ist nicht schlecht - aber so, wie es verkauft wird, gibt es Probleme", erklärte VKI-Obmann Harald Glatz. Fondsgebundene Lebensversicherungen sind eine Kombination aus Ablebensversicherung und Ansparen in Investmentfonds. Dabei handle es sich um ein riskantes Produkt, das nur für jene geeignet sei, die sich mit Wertpapierveranlagungen auskennen. Eine böse Überraschung erleben viele Kunden, wenn sie ihre erste Kontonachricht über ihre fondsgebundene Lebenversicherung erhalten und sehen, dass der Kontostand niedriger ist als die bislang eingezahlten Prämien. Denn die Spesen fressen gerade in den ersten Jahren die Gewinne und mitunter auch die eingezahlten Prämien auf.
Bei der Beratung ist die Information über die Spesen meist unvollständig. Außerdem locken die Versicherer mit unrealistisch hohen Erträgen (bis zu 12% Performance). Halbwegs seriös seien lediglich Angaben bis zu maximal 6% durchschnittlicher jährlicher Performance, meinte Max Reuter, Finanzdienstleistungsexperte im VKI. Als Vorsorge- und Sparprodukte seien daher klassische Lebensversicherungen für viele besser geeignet als Fondsprodukte, denn sie bieten eine garantierte Midnestverzinsung, sagte Glatz.