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In der Reihe "Menschen und Hotels" war vor dem Wochenende auf SWR das Porträt des legendären Hotels Des Bains auf dem Lido von Venedig zu sehen. Ein Haus das nicht nur Geschichte geschrieben hat, sondern auch eine Reihe von Geschichten zu erzählen weiß. Beherbergte es doch Prominente wie einst Serge Diaghilev, Gründer des Ballet Russes, oder Marlene Dietrich, Erich Maria Remarque und Curd Jürgens; später Stars wie Paul Newman, Alain Delon, Liz Taylor oder Nicole Kidman. Luchino Visconti drehte hier seinen Film "Tod in Venedig", und nicht zuletzt ist hier der Schauplatz von Empfängen während der Internationalen Filmfestspiele.
Die Reportage richtete den Blick jedoch nicht nur auf die Prominenz, die das Haus berühmt machte, sondern widmete sich auch dem Personal und den heutigen (Sommer-)Gästen, die im konkreten Fall (betuchtere) deutsche Großfamilien (mit Kindern, Oma, Schwiegereltern und Tanten) waren. Der Blick hinter die Kulissen des an ein Märchenschloss gemahnenden Gebäudes nur unweit des weitläufigen Sandstrandes auf dem Lido galt der Küche und ihren nahezu industriellen Ausmaßen sowie den Saisonniers, den jungen Kellnern und Zimmermädchen: Studenten, die sich begeistert ob der Sprachenvielfalt bei ihrer Arbeit und des hohen Freitzwertes ihres Arbeitsplatzes äußerten. Ist doch das Zentrum der Lagunenstadt in kurzer Fahrt mit dem Vaporetto zu erreichen. Was hier zu sehen ist, auch außerhalb der von Touristen bevölkerten "Ameisenstraßen", das zeigte ein Concierge aus dem Hotel an seinem freien Tag. Mit ihm durchstreifte man den Bezirk Dorsoduro und begleitete ihn an die Riva San Biasio am Canal Grande, wo man bei Bevilaqua über erlesenste Stoffe und Textilien staunen durfte; und über die exquisiten Namen der internationalen Käuferschaft.