Zum Hauptinhalt springen

Fantasie oder Prophetie?

Von Heiner Boberski

Politik

Das Gerücht, Kardinal Christoph Schönborn werde am | 25. März 2005 Chef der vatikanischen Glaubenskongregation, wird heftig dementiert. Insider sind skeptisch.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Unerwartet heftig hat Erich Leitenberger, Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Berichte über einen Wechsel von Kardinal Christoph Schönborn nach Rom zurückgewiesen. Das sei "kompletter Unsinn", Schönborn übe mit Begeisterung und Hingabe sein Amt als Erzbischof von Wien aus. Spekulationen über mögliche Nachfolger - genannt wurden der Heiligenkreuzer Abt Gregor Henckel-Donnersmarck und der Klagenfurter Bischof Alois Schwarz - gehörten ins Reich der "puren Fantasie".

Faktum ist, dass Schönborn schon lange als Favorit für die Nachfolge von Kardinal Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation in Rom gilt und für dieses Amt - er hat führend am so genannten Weltkatechismus mitgearbeitet - äußerst qualifiziert wäre. Auszuschließen ist dieser Karrieresprung daher nicht. Recherchen der "Wiener Zeitung" in Rom ergaben aber, dass es Insider dort für sehr unwahrscheinlich halten, dass ein solcher Wechsel in nächster Zeit erfolgt: Ratzinger sei bei guter Gesundheit und noch sehr engagiert. Der hochbetagte Papst arbeite gerne so lange wie möglich mit seinen langjährigen Vertrauten zusammen.