)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Gestern Abend gab es um 20.15 Uhr in ORF 1 die alljährliche Zusammenfassung der Höhepunkte des Villacher Faschings. Natürlich kam dabei auch der ORF nicht ungeschoren davon: Dafür sorgte schon die TV-Parodie "Sind Heiratssachen Liebesgeschichten?" sowie die "Narrmania"-Parodie, in der Arabella Kiesbauer aufs Korn genommen wurde. Wer sich wundert, warum dieses Faschings-Lei-lei aus Kärnten alle Jahre wieder so unfassbar hohe Einschaltquoten erzielt und fast immer die Rangliste der meistgesehenen Sendungen des Jahres anführt, musste in den letzten Tagen nur durch einige Programme anderer deutschsprachiger Sender zappen. Was da an ödesten Narrensitzungen mit Helau und Alaaf über die Bildschirme flimmerte, ist geradezu unerträglich, findet aber offenbar auch immer sein begeistertes Publikum.
Organisierte Fröhlichkeit und Lachen auf Kommando sind mir zutiefst zuwider, weshalb ich mich weigere, via Bildschirm am närrischen Treiben teilzunehmen. Auch bei den "Stehaufmandln" am Samstag habe ich gepasst, obwohl ich immer wieder kurz dort hingeschaltet habe. Für 23.30 Uhr war nämlich der Kurzfilm "Dunkles, rätselhaftes Österreich" angekündigt, den ich gerne sehen wollte. Aber der ohnehin spät angesetzte Beginn - der "Musikantenstadel" überzog wieder einmal schamlos die Zeit - ließ auf sich warten, und so begann Walter Wippersbergs Satire erst nach Mitternacht. Dafür wurden zuvor - auf ORF 2 (!) - Witze erzählt, wie man sie sonst nur im Festzelt zu hören bekommt. Ich aber bin heilfroh, dass mit heutigem Tag der Faschingsspuk vorbei ist, und streue mir gerne Asche aufs Haupt.