Bei zweitem Coronalfall in einer Klasse wird für diese doch Distance Learning möglich. Ländersanktus steht noch aus.
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Es bleibt österreichweit beim Präsenzunterricht in den Schulen. Aber für Sonderfälle mit Coronainfektionen soll Heimunterricht doch erlaubt werden. Bildungsminister Heinz Faßmann hat sich mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein über eine Sonderlösung geeinigt, wie der "Wiener Zeitung" Dienstagvormittag im Bildungsministerium erklärt wurde. Der Gesundheitsminister muss noch die Zustimmung der Länder einholen. Diese dürfte sicher sein, weil die Bildungslandesräte auf die Möglichkeit von Fernlehre in Schulen gedrängt haben.
Hintergrund ist, dass es Kritik von Schüler- und Lehrervertretern gegeben hat, dass kein flächendeckender Heimunterricht während des dreiwöchigen Lockdowns bis 12. Dezember erlaubt ist. Der Bildungsminister hat Präsenzunterricht nach Stundenplan angeordnet. Am Montag, dem ersten Lockdowntag, waren im Schnitt drei von vier Schülern in den Klassen, in allen Bundesländern war mehr als die Hälfte der Schüler im Präsenzunterricht.
Kopfzerbrechen bereiteten aber jene Schulen mit besonders vielen Corona-Infektionen. Für diese ist die nun auf Bundesebene ausgehandelte Lösung gedacht. Diese sieht vor, dass bei einem Corona-Fall in einer Klasse in dieser künftig jeden Tag Coronatests stattfinden. Gibt es einen zweiten Corona-Infektionsfall, geht die gesamte betroffene Schulklasse in Heimunterricht mit Fernlehre. Nach einer Woche Heimunterricht kann die die Rückkehr in die Schule erfolgen, wenn keine Coronainfektionen mehr vorhanden sind.
Abklärung Mücksteins mit den Ländern
Gesundheitsminister Mückstein soll noch im Laufe des heutigen Dienstags eine Abklärung mit den Bundesländern vornehmen. Auf Bundesebene wird außerdem hingewiesen, dass die Gesundheitsbehörden in den Bundesländern auch von sich aus Quarantäne für ganze Klassen verhängen könnten, womit dann für die betroffene Klasse Heimunterricht erlaubt wäre. Offenbar werde dies in den Ländern nicht oder kaum gemacht, man wolle lieber eine Vorgabe durch den Bund.
Die hohen Infektionszahlen gerade in der Altersgruppe der 6- bis 14Jährigen waren und sind für viele Mütter und Väter Anlass, ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken. Das ist auch von Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Landespolitikern in Oberösterreich und Salzburg ausdrücklich empfohlen worden. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat den Bildungsminister am Montag gedrängt, Fernunterricht ebenfalls zu erlauben.