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Fast die Hälfte der Österreicher freiwillig tätig

Von Petra Tempfer

Politik
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Zahl der Freiwilligen steigt laut aktueller Studie an.


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Wien. (temp) Das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit, in Zuge dessen 119 Organisationen durch Europa tourten, liegt zwei Jahre zurück - die Zahl der Freiwilligen in Österreich steigt noch immer an. Mehr als 15 Millionen Stunden werden wöchentlich in unbezahlte Tätigkeiten investiert - 2006 waren es rund 14,7 Millionen, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Sozialministeriums ergab.

3,3 Millionen Menschen, das sind 46 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren, engagieren sich demnach ehrenamtlich. Ein wesentlicher Impuls: das vor einem Jahr in Kraft getretene Freiwilligengesetz, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Montag bei der Präsentation der Studie.

Mit dem Gesetz gibt es unter anderem eine rechtliche und soziale Absicherung (Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung) für bezahlte Freiwilligenarbeit. Fünf Einrichtungen (Verein Freiwilliges Sozialjahr, Diakonie Österreich, Volkshilfe Oberösterreich, Berufsorientierung Vorarlberg und Verein Jugend-Umwelt-Plattform) sind bisher als Träger des Freiwilligen Sozialjahres, für das man 220 Euro monatlich erhält, respektive des Freiwilligen Umweltjahres anerkannt worden. 480 Personen absolvieren aktuell ein solches Jahr. Mit der Aufnahme des Rettungswesens im Rahmen einer ersten Novelle des Freiwilligengesetzes kommt ein weiterer Einsatzbereich für das Freiwillige Sozialjahr dazu, sagte Hundstorfer. Und mit der Zivildienstnovelle sollen Sozial- und Umweltschutzjahr ab Oktober als Zivildienstersatz gelten.

Freiwilligenmesse in Wien

Derzeit leisten 31 Prozent der Bevölkerung Nachbarschaftshilfe, 28 Prozent arbeiten laut Studie rein ehrenamtlich in Organisationen und Vereinen. 13 Prozent sind in beiden Bereichen tätig. Menschen mit Migrationshintergrund sind dabei überdurchschnittlich stark im Bereich Nachbarschaftshilfe vertreten.

In den unterschiedlichen Altersgruppen ist der Anteil der Freiwilligen etwa gleich hoch, das Engagement steigt laut Studie linear mit der Schulbildung an. Das Hauptmotiv: anderen zu helfen.

Was sich allerdings vier von zehn Befragten wünschen, ist mehr Information. Die zweite Freiwilligenmesse, die am 12. und 13. Oktober im Museum für Angewandte Kunst in Wien stattfindet und vom Sozialministerium gefördert wird, soll dabei helfen. Organisationen können ihre Teilnahme bis 5. Juli auf der Homepage www.freiwilligenmesse.at anmelden. Bis zu 90 Organisationen und 6000 Besucher werden erwartet.