Mitarbeiterbeteiligung ist in Österreich noch ein Fremdwort. Von den Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern bieten lediglich 3,5% dieses "Zuckerl" an, teilte die BÜRGES Förderungsbank gestern mit. Sie stützt sich dabei auf eine Erhebung der Wirtschaftsuniversität Wien aus dem Jahr 1999.
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In Großbritannien liege dieser Wert über 20%, in Spanien bei 10% und in Frankreich bei 8%, hieß es gestern in einer Pressekonferenz, in deren Rahmen eine BÜRGES-Broschüre zum Thema Mitarbeiterbeteiligungen vorgestellt wurde. Diese soll kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) ein standardisiertes Beteiligungsmodell schmackhaft machen, das sich der echten stillen Gesellschaft bedient. Dabei ist eine Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn, jedoch nicht am Unternehmen selbst, vorgesehen. "Es ist fast so einfach wie ein Kredit", macht BÜRGES-Geschäftsführer Helmut Dorn Werbung für das Modell.
Dazu komme noch als weiteres Argument, dass der Einkommensteuerfreibetrag für Mitarbeiterbeteiligungen von 10.000 auf 20.000 Schilling verdoppelt wurde. Eine entsprechende Befreiung gelte auch für den Sozialversicherungsbeitrag.
Auch für die etwas komplexeren "Stock Options" - hier geht es auch um eine Beteiligung am Unternehmenswert - seien steuerliche Begünstigungen geschaffen worden, die eine Einkommensteuerersparnis bis zu 50% vom Gewinn aus der Optionsausübung vorsehen, informiert Dorn. Die Innovationsagentur, eine Schwestergesellschaft der BÜRGES, hat dazu die Broschüre "Stock Options für High-tech Start-up-Unternehmen herausgebracht.
Georg Kopetz, Vorstandsmitglied des jungen österreichischen IT-Unternehmens TTTech Computertechnik AG, "schützt" mit einem Stock-Options-Programm seine Mitarbeiter davor, abgeworben zu werden. Die Anzahl der zugeteilten Optionen werde je nach Leistung, Einsatz, Funktion und Position festgelegt. Die Optionen können innerhalb von drei Jahren ab Zuteilung sowie bei Erfüllung von definierten Performancekriterien ausgeübt werden. Das Gesamtvolumen des Stock Option Plans beträgt bis zu 5% des Grundkapitals des Unternehmens in Höhe von derzeit 1,255 Mill. Euro.