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Ah, tat das gut! Nein, nicht (nur) das Ende der großen Hitzewelle. Es war die "Radiogeschichte" namens "Wetterwechsel" von Celia Fremlin am Montag in Ö1; vielmehr die erzählende Aufbereitung durch Else Ludwig - eine Grande Dame der Sprechkunst. Sie legte uns die traurige Geschichte professionell und berührend ans Herz. Das sei deshalb betont, weil es auf diesem Gebiet allzu oft passiert, dass frischg'fangte, gerade von der Sprechausbildung kommende und in erste Linie das soeben Erlernte darbieten wollende Schauspieler so manchen literarischen Text alles andere als optimal umsetzen.
In der so schätzenswerten "Literatur-Miniatur" um 16.55 Uhr kam der nicht eben namenlose Karl Menrad bei einigen Gedichten Robert Gernhardts zum Zug. Wenn man selber gerade mitten in der Lektüre dieser höchst empfehlenswerten "GEDICHTE 1954-1997" steckt, sich das eine oder andere immer wieder laut vorliest, um es voll auszukosten, dann wird man von der Darbietung des Profis ziemlich enttäuscht gewesen sein. Noch schlimmer erging's einem anschließend beim (Nachrichten-)Sprecher Andreas Illavsky. Das ist auch so ein Sangesbruder, der sich auf letzte Wörter und Satzenden hockt. Erst beim "lebhaften Nordwest-Wind" hat er es geschafft, nicht den "-Wind" herauszujodeln. Es wird um Nachschulung ersucht!
Nichts auszusetzen gab es in den folgenden 25 Minuten. Wir hörten das kleine Alltags-Feature "Wer und was ist reich?" In jeder Hinsicht gut gemacht, "Moment - leben heute" - Leute! Der Österreich 1-Hörer wurde, je nach Interesse und Durchhaltevermögen, im Verlauf des Abends noch mit der "Schöpfung" sowie der für "Zeit-Ton" zusammengefassten Oper "L'amour de loin" aus Salzburg reichlich beschenkt.