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Fast wäre etwas passiert

Von Christina Böck

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Skandale unter Celebritys sind auch nicht mehr, was sie einmal waren. Diese Woche etwa kam es fast zu einer Schlägerei in einem In-Lokal in Ibiza. Die Protagonisten der meistberichteten Nicht-Watsche dieses Sommers: Orlando Bloom und Justin Bieber. Letzterer soll Ersterem auf ordinäre Weise zu verstehen gegeben haben, dass er dessen Ex-Frau näher kennengelernt hat. Dann soll es zu einem Sido-Dominic-Heinzl-Gedächtnis-Handgemenge gekommen sein. Ohne Körperkontakt aber. Den hatte auch Justin Bieber nie mit Blooms Ex.

Das ist einmal eine Nicht-Geschichte, die in ihrer Nichtigkeit auch schon wieder spektakulär ist. Man wünscht sich fast Gérard Depardieu her, der ihr ein bisschen Volumprozent, Verzeihung: Würze verpasst. Nun ist die Posse aber noch nicht zu Ende erzählt. Bieber, bekanntlich dem Kindergarten nicht so lang entwachsen, besann sich des Ällabätsch-Potenzials der Sozialen Medien. Und veröffentlichte hämisch ein Foto, auf dem sich Bloom ein Auge reibt und weinerlich aussieht. Urarg.

Man muss sich daran gewöhnen, dass das mediale Überangebot solchen Kram, der via verwackelter "Leserreporter"-Handyvideos in alle Kanäle gespült wird, nicht mehr ausfiltert. Und dass Unterhaltungsgeschäftemacher wie Justin Bieber damit kindisches Aufmerksamkeitskleingeld machen. Man kann sich aber damit trösten, dass andere charmanter mit den Neuen Medien umgehen lernen. Die Queen etwa, die kürzlich gütig lächelnd ein Selfie von zwei Mädchen bereicherte, was ihr Enkel Harry, aufgekratzt lächelnd, ihr kurz danach gleichtat. Also, wenn schon Käse, dann "Cheese".