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Der ORF kann mit "Zodiak" punkten, aber es ginge noch besser. | Hörbares Aufatmen auf dem Küniglberg: Endlich eine Neuproduktion (und zwar die wichtigste dieses Herbstes), und endlich passen die Quoten: Bis zu 873.000 Zuschauer waren dabei, als Fritz Karl den "Zodiak"-Killer jagte - Zielgruppenmarktanteil immerhin 37 Prozent. Das ist zwar nicht überragend, aber für eine Eigenproduktion auf ORF 1 ganz okay.
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Mit der Machart dieser Serie betritt der ORF Neuland. Erstmals versucht er, ins bislang von den US-Serien dominierten Mystery-Thema einzudringen. Optisch passte man sich dabei sehr stark an das vom Publikum gelernte Aussehen einer Serie an. Schnitt, Musik und Kameraführung erinnerten deutlich an einschlägige US-Produktionen wie "CSI".
Was die Drehbücher anbelangt, gibt es für den ORF allerdings noch einiges zu lernen. Noch immer werden die Geschichten viel zu behäbig erzählt. Zunächst werden erst einmal umständlich alle Figuren mit für die Handlung eher bedeutungslosen Dialogen eingeführt, bevor dann endlich einmal etwas passiert. Das ist zwar für den Drehbuchautor gut, immerhin kann man schön eine logische, dramatische Struktur aufbauen, für den Zuschauer wirkt es jedoch ungewohnt verschlafen und wenig peppig.
Offenbar ist das Publikum schon vom Privatfernsehen verdorben, wo bekanntlich etwas passieren muss, bevor es in die erste Werbepause geht. Das zwingt die Autoren dann zu einer Exposition, die in atemlosen Tempo vor sich geht. Allerdings ist "Zodiak" aufgrund seiner vielen Figuren auch kompliziert konstruiert. Ein Mittelweg wäre vielleicht dennoch besser gewesen.