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Faymann mobilisiert das Pensionisten-Heer

Von Christoph Rella

Politik

Pensionsautomatik als Schreckgespenst. | Wien. Wenn die steirischen "Edlseer" in Wien auftreten, ist die SPÖ nicht weit. Aus allen Nähten platzte daher am Montag das Congress Center der Wiener Messe, in das der Österreichische Pensionistenverband (PVÖ) zur Wahlkampfveranstaltung geladen hatte.


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Mit hohen Erwartungen an "den Neuen" war etwa der Grazer Funktionär Georg Argiris nach Wien gekommen. "Ich hoffe, dass Faymann hält, was er verspricht", sagte der gebürtige Grieche, der seit 1959 in der Steiermark lebt. Viele seien von der letzten Regierung enttäuscht und auch der Leserbrief an die "Kronen Zeitung" sei "unglücklich" gewesen, gab er zu.

Auf den Faymann-Brief eingehen wollten aus verständlichen Gründen auch die Vorredner nicht. Während Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger erneut für das Fünf-Punkteprogramm der SPÖ warb, forderte Jungabgeordnete Laura Rudas die gegenseitige Solidarität von "Jungen und Alten" ein.

Blecha: Willi, sei fromm

Scharfzüngig ging der Vorsitzende des Pensionistenverbands, Karl Blecha, mit der ÖVP ins Gericht, geißelte die "Pensionautomatik" ebenso wie Kürzungen unter der schwarz-blauen Regierung. Angesichts der hohen Teuerung sollten daher 2009 die 885.000 Bezieher von Niedrigpensionen eine Einmalzahlung über 150 Euro erhalten. Das Geld dafür habe der Finanzminister bereits eingenommen. "Willi, sei fromm. Gib ein bisschen von diesen 1,5 Milliarden zurück", hatte Blecha etwa am Vormittag geätzt.

Faymann hob in seiner Rede abermals die Wichtigkeit des Fünf-Punkte-Programms hervor. "Wir lassen uns von niemandem verbieten, für unsere Haltung auch vor der Wahl einzutreten", bekräftigte er die SPÖ-Intention, das Paket noch vor der Wahl durch das Parlament zu bringen.

Die Pensionisten belohnten den Spitzenkandidaten mit lang anhaltendem Applaus. "Faymann wird uns einen großen Sieg bringen", freute sich auch Karl Staribacher aus Baden, "ich hoffe auf 38 Prozent."