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Hundert prominente und weniger prominente Gäste tummelten sich Dienstagmittag im Dachgeschoss des Wiener Twenty-Five-Hours-Hotels, wo der Radiomoderator Matthias Euler-Rolle die "Initiative für den Bundeskanzler" und damit die Unterstützer für Werner Faymanns Wahlkampf vorstellte. Als Euler-Rolle gefragt wurde, ob er interessiert wäre die Organisation der Initiative zu übernehmen, hätte er keine Sekunde lang überlegt. "Ich freue mich, dass ich aktiv mitarbeiten kann. So wie Österreich heute dasteht, macht der Kanzler einen guten Job", erklärt er seine Mitwirkung im Wahlkampf.
Physiker Werner Gruber, bekannt als ORF-"Science Buster", setzt sich aus besonderem Grund im Wahlkampf ein. "Privatisierungen, wie jene der "Kronjuwelen", Buwog und Austria Tabak, dürfen nicht mehr einfach so passieren".
Neben Gruber zählen auch TV-Alleskönner Harald Krassnitzer oder Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky zu den prominenten Unterstützern Faymanns. Nobelpreisträger Eric Kandel konnte Faymann ebenfalls überzeugen sowie den Hollywood-Produzent Eric Pleskow.
Ein Prominentenkomitee soll diese Initiative aber auf keinen Fall werden, betont Wahlkampfleiter Norbert Darabos, der für Faymann sogar seinen Job als Verteidigungsminister sausen ließ. "Es ist eine Plattform mit Menschen aus dem Volk, also Arbeitern und Bürgern. Wir nehmen jeden." Einer von ihnen ist Rudolf Gelbard, er überlebte das Konzentrationslager in Theresienstadt. Ihm ist vor allem wichtig, dass der Kanzler verspricht, keine Koalition mit der FPÖ einzugehen.
Hundert Unterstützer insgesamt, eine schöne runde Zahl, die Faymann nun im Wahlkampf begleiten und Wählerstimmen sammeln. Auch die Mama von Fußballstar David Alaba ist dabei, so wie die Dancing Star- und Boxlegende Biko Botowamungu.
"Ich bin dankbar für jeden einzelnen Unterstützer", sagt Faymann bei der Präsentation der Wahlkampfinitiative. "Es ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, heutzutage zu seiner politischen Meinung zu stehen." Er freue sich schon, wenn die SPÖ nach der Wahl "in der Regierung wieder das Sagen hat", und betonte, dass Wirtschaft und Soziales sich nicht unbedingt immer ausschließen müssen. Er wolle eine Politik verfolgen, in der man sparsam ist, aber effizient investiert.
Investieren möchte er vor allem in Straßen, Schienen, Kommunikation und Umwelttechnologien. Auch die Investition in eine bessere Ausbildung für junge Menschen erwähnt er ausdrücklich. "Jeder muss die Chance auf eine gute Ausbildung erhalten, nicht nur die Kinder reicher Eltern, die sowieso auf jede Elite-Universität gehen können." Diese sparsame Investitionspolitik wird nun von den hundert Helferlein auf mehreren Veranstaltungen in ganz Österreich vorgestellt und unterstützt. Matthias Euler-Rolle moderiert die Veranstaltungen. "Wir werden kein Eis verschenken, wir werden keine Society-Events veranstalten. Wir werden auch kein Geld einsammeln. Wir möchten nur Wähler überzeugen."