Fifa-Präsident Sepp Blatter hat recht. Wegen sechs Überführten unter 300 Millionen Menschen den ganzen Fußball für korrupt zu erklären, ist unzulässig. Das hat aber freilich auch niemand getan. Was aber in der Natur der Sache liegt, ist die höchst intransparente Natur der Turniervergabe des Weltverbandes. Die Entscheidung der Funktionäre kann allzu oft nur mit weichen Kriterien erklärt werden. Derartige Mechanismen sind ein besonders guter Nährboden für Korruption.
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Das zeigen nicht nur die jüngsten, nun behandelten Fälle. Im Prozess um den insolventen Sportvermarkter ISL wurden Schmiergeldzahlungen im Fifa-Umfeld gerichtlich verhandelt, die fragwürdigen Geschäfte mehrerer aktiver Mitglieder im Exekutivkomitee sind bekannt. Der ganze Fußball ist natürlich nicht korrupt, er wird nur von einer Institution geleitet, deren Entscheidungsmechanismen Korruption begünstigen.