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Diese Ausländer! Sie können sich einfach nicht in unsere europäische Kultur einfügen, in unsere verfeinerte Lebensart. Davon kann ich ein Lied singen. Im Haus nämlich, in dem ich wohne, ist eine Schule eingezogen, in der Türken in der deutschen Sprache unterwiesen werden. Als Mieter hat man also reichlich Kontakt mit denen. Und mit denen ihren Kindern. . .
Zum Beispiel: Die sagen "bitte" und "danke". Die begreifen nicht, dass man, will man Teil unserer Gesellschaft sein, die Aufzugtüre einem Spätergekommenen nicht aufhält, sondern zuzieht, ehe dieser einsteigen kann.
Die lachen einen auch glatt an und grüßen. "Bitte" und "danke" sagende, Aufzugtüren aufhaltende oder gar grüßende Kinder von Inländern? Müssen die stockkonservative Eltern haben . . . Die erziehen ihnen einen Knacks fürs ganze Leben an! Ein Kind der modernen liberalen Gesellschaft hat nicht zu grüßen, wie es auch in der Straßenbahn nicht Platz zu machen hat, sollte ein Fahrgast mit Behinderung einsteigen. Die Kinder von den Türken zeigen auch da, dass sie unserer Sitten unkundig sind, die springen glatt auf. Typische Ausländer halt.
Neulich war im Haus der Aufzug kaputt. Eine ältere Frau kommt mit einer vollgefüllten Einkaufstasche. Ein türkischer Bub sieht das, nimmt ihr die Tasche aus der Hand, sagt: "Ich helfe", und alles, was die Frau noch sagt, ist das Stockwerk, wo der Bub die Tasche abstellt und in den Unterricht eilt. "Wenigstens hat er sich die Tasche nicht behalten", sagt die Frau. Recht hat sie! Am Ende soll sie sich noch bei einem Kind von denen bedanken. Irgendwo muss eine Grenze sein!