)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ein Beitrag im montäglichen "Thema" in ORF 2 verleitet mich dazu, den Rahmen einer üblichen Rezension zu verlassen und fehltretend bzw. fehlschreibend hier recht emoitionsgeladene Gedanken
niederzulegen.
Der Beitrag handelte von den Schwierigkeiten von Frauen über 50, einen Arbeitsplatz zu finden (im August waren 18.000 von ihnen arbeitslos gemeldet), von diversen Unterstützungsmaßnahmen für
"weibliche Arbeitnehmerinnen" (so der überkorrekt sein wollende schwachsinnige Sprechertext), von vergeblichen Bewerbungen und deren schlimme Auswirkung auf das Selbstwertgefühl. Eine Dame sagte,
Frauen um die 50 seien Menschen mit Lebenserfahrung, was die Gesellschaft anerkennen und nutzen sollte. · Sie hat vollkommen recht, hier werden ungeheure Ressourcen vergeudet. Und jetzt darf ich (in
allen Ehren und ohne jeglichen sexistischen Hintergedanken) eine Frage stellen: wie steht es eigentlich um die Chancen männlicher Arbeitssuchender über 50? Und wie um deren Selbstwertgefühl nach zig
im besten Falle mit euphemistischen Hohlphrasen abgelehnten Bewerbungen? · Richtig. Genauso beschissen wie um jenes der betroffenen Frauen. Und auch Männer um die 50 sind Menschen mit Erfahrung,
die . . . (siehe oben).
Weshalb ich Opinionleader und Multiplikatoren herzlich darum bitte, gesamtgesellschaftliche Probleme (und damit die Betroffenen) nicht nach Geschlechtern auseinanderzudividieren. Ich wünsche mir
einfach weniger Frauen- und Männerbewegte, dafür umso mehr Menschenbewegte.