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Feiern und tanzen am Müllberg

Von Christina Böck

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Wenn man ein bisschen buddelt, dann findet man ihn in Bethel immer noch. Den Müll vom Woodstock Festival, der da jetzt auch schon seit 50 Jahren unter der einstigen Schlammschicht lagert. Gut erhalten sind da etwa Getränkedosen. Woodstock war wohl das erste Großfestival, und es hatte schon dasselbe Problem, mit dem sich auch zeitgenössische Musikfeste herumschlagen: den Müllberg. Tonnen von Mist - Plastikbecher, Flaschen, sogar ausrangierte Partybekleidung wird von den Besuchern einfach liegen gelassen. Beim Frequency Festival in St. Pölten zählte man im Vorjahr 270 Tonnen Müll. Die Festivalorganisatoren arbeiten daran, dass das weniger wird. So soll der Social Media Trend, bei dem man zugemüllte Orte saubermacht und dabei Vorher- und Nachher-Fotos postet, auch an der Traisen umgesetzt werden. Belohnung gibt es für die Aufräumaktion keine. Anders beim neuesten Dreck-weg-Projekt: Wer beweisen kann, dass er sein Zelt nicht einfach am Gelände liegen gelassen hat, der bekommt einen Baum. Also nicht direkt, er wird "in Übersee" gepflanzt. Plastikbecher werden abgeschafft - allerdings nur hinter den Kulissen, für die Mitarbeiter stehen Wassertanks für wiederbefüllbare Flaschen bereit. In Glastonbury ist man da schon einen Schritt weiter, dort wurde der Verkauf von Einwegplastikflaschen verboten. Alles sehr löblich.

Aber eigentlich sollte das mittlerweile gar kein Problem mehr sein, so umweltbewusst wie eine neue von Greta Thunberg inspirierte Jugend neuerding ist...