Versicherung holt sich frisches Geld von der Börse. | Bevorzugte Zuteilung für Privatanleger in Österreich. | Wien. (ede) Im Ringturm, dem Sitz der Wiener Städtischen Versicherung, herrschte gestern, Donnerstag, Feierstimmung. Der erfreuliche Anlass: die Mega-Kapitalerhöhung der "Städtischen", die dieser Tage über die Bühne geht (Details siehe "Die Eckdaten der Transaktion").
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Grund zum Feiern hat nicht nur Städtische-Generaldirektor Günter Geyer, der bis zu 50 Prozent des Erlöses aus der Transaktion in weitere Akquisitionen stecken will. Zuletzt ist die Städtische bei der polnischen Sachversicherung Cigna eingestiegen.
Börse-Vorstand Stefan Zapotocky sprach von einem "großen Festtag für die Wiener Börse", die von der bisher größten Kapitalmarkttransaktion einer Versicherung in Wien profitieren wird. Die Städtische bringt, wie berichtet, bis zu 18,6 Millionen junge Aktien zu einem Preis von maximal 54 Euro je Stück auf den Markt. Es würde ihr damit bis maximal rund eine Milliarde Euro frisches Kapital zufließen.
Freude werden nicht zuletzt auch die Anleger haben, denn die Wiener Städtische plant, ihre starke Position in Zentral- und Osteuropa zügig auszubauen, wovon auch die Aktie profitieren wird. Es handle sich um ein "extrem spannendes und attraktives Angebot", befand Franz Hochstrasser, Vorstand der Erste Bank, die die Emission gemeinsam mit Goldman Sachs federführend begleitet.
Österreichischen Privatanlegern wird eine bevorzugte Zuteilung von bis zu 250 Aktien angeboten, wenn sie ihren Zeichnungsauftrag bis spätestens 14. Dezember erteilen.
Angesichts der steigenden Versicherungsdichte in den zentral- und osteuropäischen Ländern habe die Wiener Städtische in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Chance, an einem gewaltigen "drive" zu partizipieren, sagte Städtische-Chef Geyer. In der EU-15 betrage das Prämienvolumen pro Kopf derzeit 2727 US-Dollar, in den CEE-Ländern hingegen erst 151 Dollar. Allein die Verdoppelung auf 300 Dollar würde für die Städtische eine Prämiensteigerung in mehrfacher Milliarden-Euro Höhe bedeuten. Die Wiener Städtische wird mit ihrem demnächst bevorstehenden Markteintritt in Russland bald in 17 Ländern vertreten sein.
Die Eckdaten der Transaktion
Die Wiener Städtische wird bis zu 18,6 Mio. junge Aktien zu einem Preis von maximal 54 Euro je Stück ausgeben. Der Haupteigentümer Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt-Vermögensverwaltung hat zudem eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von knapp 2,8 Millionen Stück eingeräumt. Die Aktien werden in Österreich im Rahmen eines öffentlichen Angebots an Privatanleger und institutionelle Investoren sowie außerhalb Österreichs über eine Privatplatzierung an Institutionelle angeboten. Das Bezugsverhältnis beträgt 14:3 (14 alte Aktien berechtigen zum Bezug von 3 jungen Aktien). Die Bezugs- und Angebotsfrist läuft vom 2. bis 16. Dezember.
**Siehe dazu im Amtsblatt, Anlegerinformationen