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Feinstaub wird Prüfstein der Umweltpolitik

Von Werner Grotte

Analysen

+++ Zahl der Kfz steigt. | Effektive Maßnahmen bleiben aus.


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Vor 25 Jahren wurden die ersten ökologischen Katastrophen des Auto-Massenverkehrs offensichtlich: Luftverschmutzung, Waldsterben, Lärm, Allergien, Krebs.

Das wenig später gepriesene Allheilmittel gegen die Abgase, der Kat, hat nicht die erhoffte Entlastung gebracht: Die konzentrierten Abgasgifte bedürfen aufwendiger Lagerung und Entsorgung, schwächer gewordene Auspuffgase werden durch die steigende Zahl der Kfz kompensiert. Ähnliches gilt für Diesel-Ruß-Filter.

Als sich das zur Sicherheit des wachsenden Kfz-Verkehrs gestreute Streusalz als Killer für Straßen, Schuhe, Bäume und sogar die Autos selbst erwies, wurde es in Wien verboten.

Das Ersatzmittel Rollsplitt war 23 Jahre lang mehr oder weniger gesunder Ersatz - durch das rasante Anwachsen des Verkehrs wurde aber auch der Splitt zum Luftverschmutzer: Durch Zerreiben entstehender und danach aufgewirbelter (Fein-)Staub ist schädlicher als Abgase.

Schon jetzt kollabieren die Mess-Stellen in Form regelmäßiger Grenzwertüberschreitungen. Die wirklich feinen und gefährlichsten Partikel werden dabei aber noch gar nicht gemessen.

Andere EU-Städte (etwa Mailand) und neuerdings sogar Graz und Klagenfurt suchen ihr Heil in Fahrverboten oder Stadt-Maut (London). Nur Wien ist anders: Es verordnet Tempo 50 und baut Volksgaragen.