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Mit einer Rabattaktion namens "Brotbörse" möchte die Wiener Bäckerei Felber im August in ihren 33 Filialen in Wien und Umgebung die saisonal bedingt schwächeren Umsätze ankurbeln und den Umfang ihrer Retourware reduzieren. In den letzten Stunden vor Ladenschluss werden die Produkte schrittweise verbilligt, ab 18 Uhr werden alle Backwaren zum halben Preis angeboten.
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Die Hitze der vergangenen Monate schlägt sich auch in den Kassen der heimischen Bäcker nieder: In den "Nahversorgungsfilialen" - etwa die Hälfte aller Felber-Standorte - sei der Umsatz im Juni um rund 3 bis 4% zurückgegangen, so Geschäftsführerin Doris Felber gegenüber der "Wiener Zeitung". In den übrigen Filialen, die teils über Sitzgelegenheiten für die Kunden verfügen, konnten die Umsätze mit Kaffee und Getränken gehalten werden. Den Umfang der gesamten Retourware, die bisher zu Tierfutter verarbeitet wurde, schätzt sie auf 8 bis 10%.
"Im Sommer kaufen die Leute offenbar lieber ein Eis als eine Topfengolatsche", erklärt Kurt Schebesta, Geschäftsführer der Landesinnung Wien der Bäcker, die saisonal bedingten Rückgänge. Repräsentative Zahlen für die gesamte Bäckerbranche würden jedoch nicht erhoben. Aktionen wie jene von Felber hätten bereits mehrere Bäcker versucht, nach kurzer Zeit aber wieder eingestellt, weil sich ein guter Teil des Geschäfts dadurch in den Abend verlagert habe, so Schebesta.
Dass der "Brotbörse", die vorerst im August erprobt wird, ein ähnliches Schicksal bevor steht, glaubt Doris Felber nicht. Denn zum einen käme die Kundengruppe der Berufstätigen in den Genuss der Aktion, die ohnehin erst am späten Nachmittag Zeit zum Einkaufen hätte. Zum anderen wolle man bewusst auch die weniger finanzkräftigen Pensionisten ansprechen.